Universität Regensburg

04/28/2025 | Press release | Distributed by Public on 04/28/2025 01:06

Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg

Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg

Kammerorchester der Universität Regensburg begleitete den feierlichen Gedenkakt

28. April 2025

Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg hat anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg Überlebende, Angehörige ehemaliger Häftlinge und die interessierte Öffentlichkeit aus aller Welt vom 23. bis zum 27. April 2025 nach Flossenbürg eingeladen, um gemeinsam zu gedenken und sich auszutauschen. Diese bewegende Veranstaltung erinnert alljährlich an die Menschheitsverbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands und an die Befreiung des Konzentrationslagerns durch U.S.-amerikanische Truppen am 23. April 1945.
Der feierliche Gedenkakt am Sonntag, 27. April 2025, bildete den Höhepunkt der Veranstaltung. Unter den etwa 800 geladenen Gästen befanden sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, dem diplomatischen Korps, der Geistlichkeit und des öffentlichen Lebens. Als Hauptredner sprach der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder. Weitere Rednerinnen und Redner waren u.a. die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Claudia Roth sowie die Schriftstellerin Lena Gorelik. Gerahmt wurde der Gedenkakt durch Impulse von Angehörigen der 2. und 3. Generation. Im Anschluss an den Festakt im Zelt fand eine Kranzniederlegung und eine interreligiöse Beisetzung von bei Bauarbeiten gefundenen sterblichen Überresten unter Beteiligung von Anna Stolz, Bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultus, in der Gedenkanlage "Tal des Todes" statt.

Claudia Roth, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien bei der Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreieung des Konzentrationslagers Flossenbürg. im Hintergrund das Kammerorchester der Universität Regensburg. © Hebel.

"Ich traue mich zu behaupten: Noch nie gab es ein so großes, vielfältiges Programm, noch nie ist es auf ein so breites Interesse gestoßen", sagte Prof. Dr. Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Sechs Überlebende des KZ Flossenbürg und seiner Außenlager waren zudem zum 80. Jahrestag der Befreiung anwesend: Josef Salomonovic, Shelomo Selinger, SKH Herzog Max in Bayern, Lydia Tischler, Leon Weintraub und Leszek Zukowski.
Musikalisch wurde die Gedenkfeier wieder vom Kammerorchester der Universität Regensburg unter der Leitung von Arn Goerke begleitet.

Das Kammerorchester der Universität Regensburg begleitete die Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreieung des Konzentrationslagers Flossenbürg. Orchesterleiter Arn Goerke hier zusammen mit dem Präsidenten der Universität Regensburg, Prof. Dr. Udo Hebel. © Hebel.

Unter den Anwesenden war auch Prof. Dr. Udo Hebel, Präsident der Universität Regensburg. Er hatte im vergangenen Jahr als Hauptredner auf der Gedenkfeier in Flossenbürg gesprochen und betont, dass die Universitäten und die Wissenschaft eine besondere gesellschaftliche Verantwortung für die Wahrheit und das historische wie gegenwärtige und zukünftige Wissen tragen. In diesem Selbstverständnis sei die Universität Regensburg mit der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg eine institutionelle Partnerschaft eingegangen, um aktiv zur Erinnerungsarbeit als Wissensarbeit beizutragen. Mit dem gemeinsam gegründeten Zentrum Erinnerungskultur (ZE) wolle man die Lern- und Wissensorte Universität und Gedenkstätte nachhaltig miteinander verbinden.
Zur Rede von UR-Präsident Prof. Dr. Udo Hebel zum 79. Gedenktag der Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg

Zur Befreiung des KZ-Flossenbürg
Das Konzentrationslager Flossenbürg wurde am 23. April 1945 von US-amerikanischen Truppen befreit. Bei ihrer Ankunft fanden Angehörige der 90. US-Infanteriedivision der 3. US-Armee noch etwa 1.500 schwerkranke und geschwächte Häftlinge im Lager vor. Wenige Tage vor Ankunft der US-Amerikaner hatte die SS ungefähr 15.000 Häftlinge des Stammlagers Flossenbürg auf sogenannte Todesmärsche in Richtung Süden getrieben. Insgesamt schätzt man die Zahl der Toten aus dem KZ-Flossenbürg auf über 30.000.

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