Kranzniederlegung für die jüdischen Opfer des Naziregimes

Meldungsdatum: 10.11.2025

Vor 87 Jahren, in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, brannten auf Veranlassung des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland Synagogen, wurden Geschäfte jüdischer Besitzer zerstört, jüdische Bürger verhaftet, misshandelt und getötet. Zur Erinnerung und Mahnung haben Bürgermeister Dirk Wigant und Landrat Mario Löhr am Sonntag, 9. November, am Denkmal für die jüdischen Opfer des Naziregimes in Unna Kränze niedergelegt.

An der gut besuchten Gedenkfeier am Beethovenring/Ecke Massener Straße nahmen auch Rabbinerin Natalia Verzhbovska sowie Vertreter*innen der Jüdischen Gemeinde "ha Kochaw", ihres Freundeskreises, aus Stadtrat, Stadtverwaltung und Stadtgesellschaft teil.

Bürgermeister Dirk Wigant erinnerte in seinem Redebeitrag daran, dass Erinnern kein Selbstzweck, sondern ein Auftrag sei. "Die Reichspogromnacht war nur möglich, weil zu viele weggesehen, geschwiegen oder mitgemacht haben. Weil das Wegschauen einfacher war als das Aufstehen. Heute - 87 Jahre später - wissen wir, wie schnell ein Klima des Hasses entstehen kann, wenn Vorurteile, Hetze und Feindbilder wieder salonfähig werden", sagte der Bürgermeister und formulierte einen Appell an die Gesellschaft, Verantwortung zu übernehmen: "Gerade in diesen Zeiten, in denen antisemitische Parolen wieder lauter werden, in denen Menschen jüdischen Glaubens Anfeindungen erleben - auch hier in Deutschland -, müssen wir klar und unmissverständlich Haltung zeigen. ,Nie wieder' darf keine leere Formel sein. ,Nie wieder' ist jetzt."