Barmer Ersatzkasse

04/04/2025 | Press release | Distributed by Public on 04/04/2025 01:20

04.04.2025 Sinus Jugendstudie: Cyber Mobbing nimmt weiter zu

Kiel, 4. April 2025 - Die Sinus-Jugendstudie 2024/2025, beauftragt von der Barmer, zeigt einen besorgniserregenden Anstieg von Cyber-Mobbing unter jungen Menschen in Deutschland. Bei einer bundesweiten Befragung von rund 2.000 Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren gaben 16 Prozent an, Opfer von Cyber-Mobbing geworden zu sein. Dies entspricht einem Anstieg um zwei Prozentpunkte im Vergleich zu 2021. Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) berichtete, dass jemand aus ihrem direkten Umfeld Ziel von Cyber-Mobbing wurde - ein Anstieg um 10 Prozentpunkte seit 2021, als dieser Wert bei 43 Prozent lag. Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein, warnt: "Cyber-Mobbing stellt eine erhebliche Gefahr für Jugendliche dar und kann tiefgreifende psychische und soziale Folgen haben. Betroffene leiden häufig unter Stress, Angst und einem verminderten Selbstwertgefühl, was im schlimmsten Fall zu Depressionen oder Suizidgedanken führen kann". Zudem könne Cyber-Mobbing die schulischen Leistungen beeinträchtigen und zu sozialer Isolation führen.

Keine Unterstützung bei Cyber-Mobbing

Besonders alarmierend sei ein weiteres Ergebnis der Studie: 25 Prozent der Betroffenen erhielten keinerlei Unterstützung bei Cyber-Mobbing-Vorfällen. Im Vergleich dazu lag dieser Wert im Jahr 2023 bei nur 15 Prozent, in den Jahren zuvor bei 19 Prozent (2022) und 16 Prozent (2021). Dies stelle eine dramatische Verschlechterung dar.

Verbreitung peinlicher Inhalte bei jedem dritten Opfer

Die Sinus-Jugendstudie liefert zudem Einblicke in die Formen und Kanäle des Cyber-Mobbings. Messenger-Dienste wie WhatsApp wurden mit 50 Prozent am häufigsten genannt, gefolgt von Plattformen wie TikTok und Instagram mit 43 beziehungsweise 38 Prozent. Die häufigsten Formen von Cyber-Mobbing sind Beleidigungen (74 Prozent), das Verbreiten von Gerüchten (52 Prozent) und der Ausschluss aus Gruppen (33 Prozent). "Besonders belastend ist das Hochladen und Teilen als peinlich empfundener Bilder und Videos. Die ständige Präsenz sozialer Medien erschwert es den Betroffenen, dem Mobbing zu entkommen, was den Druck und die Belastung weiter verstärkt", erklärt Barmer-Landeschef Hillebrandt. Cyber-Mobbing gefährde die persönliche Entwicklung und das Wohlbefinden von Jugendlichen. Erschreckend sei auch die Erkenntnis, dass 62 Prozent der Jugendlichen direkt oder indirekt mit Cyber-Mobbing konfrontiert waren. Dies unterstreiche die Dringlichkeit verstärkter Präventionsmaßnahmen.

Alles Wissenswerte zur Studie, Cyber-Mobbing, Tipps für Betroffene und Hilfsangebote unter: www.barmer.de/cybermobbing.