01/08/2025 | Press release | Distributed by Public on 01/08/2025 05:09
Münsterland/Emscher-Lippe. Hitler-Gruß, Ausländerfeindlichkeit oder Diskriminierung aufgrund des Geschlechts - das sind Beispiele mit denen Lehrkräfte und Schüler:innen zunehmend zu kämpfen haben. Unterstützung bei solchen Themen rund um das Thema "Demokratieförderung in Schule" können dann die sogenannten "SystEx-Fachkräfte" leisten.
Eine Abkürzung, die zunächst sperrig klingt, aber große Bedeutung hat. Gemeint sind damit Fachkräfte für "Systemberatung Extremismus-Prävention" - dabei handelt es sich um abgeordnete Lehrkräfte im Regierungsbezirk, die über eine besondere Beratungs-Expertise in diesem Bereich verfügen.
Sie unterstützen Schulen bei Themen rund um Extremismus-Prävention und Demokratieförderung. Im Regierungsbezirk Münster arbeitet in jedem Kreis und jeder kreisfreien Kommune eine Fachkraft. Ihre Arbeit ist aktuell und gefragt und auf Nachhaltigkeit ausgelegt. So entsteht zum Beispiel durch den Gaza-Krieg ein erhöhter Handlungsbedarf in Schulen, Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus zu begegnen.
Die Fachkräfte helfen in Krisen-Fällen, wenn es an der Schule einen Vorfall mit extremistischem Hintergrund gibt oder allgemeiner Bedarf besteht, das Verständnis von Demokratie und Toleranz zu stärken. Neben der Erste-Hilfe-Arbeit bieten die Berater:innen vor allem präventive Angebote an.
"Wir gehen ganz individuell auf die Anforderungen der Schulen ein. Wir unterstützen bei der Erarbeitung von Projekten, der Vorbereitung von Themenwochen und der Begleitung von Lehrkräften in der Arbeit mit ihren Klassen, um Rassismus und Antisemitismus in den Schulen zu bekämpfen," berichtet Diana Atallah, SystEx-Fachkraft von der Schulberatungsstelle des Kreises Warendorf.
SystEx-Kräfte füllen eine große Lücke. "Wir bieten eine Begleitung über einen längeren Zeitraum und sorgen so für Stabilität bis zum Beispiel das Thema Demokratieförderung stärker im Schulalltag verankert ist und die Schule die nächsten Schritte eigenständig planen kann", erklärt Ullrich Regen, SystEx-Kraft von der Schulberatungsstelle des Kreises Borken.
Stellen und Treffen
Die Fachkraft-Stellen wurden im Jahr 2019 geschaffen und sind an den Schulpsychologischen Beratungsstellen angesiedelt. "Jetzt sind sie im Regierungsbezirk gut etabliert, bekannt und handlungsfähig. Die Nachfrage seitens der Schulen nach ihren Angeboten und Unterstützungsleistungen ist entsprechend groß. Als abgeordnete Lehrkräfte haben sie den weiteren Vorteil, dass sie das System Schule und das Umfeld gut kennen. Aus der Praxis kommend können sie so in den Schulen, die zu ihrem Zuständigkeitsbereich gehören, wichtige Lücken füllen", sagt Dr. Petra Kortas-Hartmann, Fachbeauftragte für Schulpsychologie in der Bezirksregierung Münster.
In regelmäßigen Abständen finden Treffen zwischen allen SystEx-Fachkräften und der Fachbeauftragten im Regierungsbezirk statt, um sich thematisch auszutauschen und über den eigenen Kreis hinaus gemeinsame Projekte initiieren zu können. Sie setzen sich gemeinsam dafür ein, dass Demokratie in den Schulen in der Region gelebt und mit positiven Empfindungen verknüpft wird. Das Schulministerium NRW plant die Stellen zum Sommer 2025 zu verdoppeln.