09/18/2025 | Press release | Distributed by Public on 09/18/2025 03:02
18.09.2025 Aktuelle Meldung
Künstliche Intelligenz (KI) zieht mit rasender Geschwindigkeit in unseren Alltag ein - und macht vor dem Kinderzimmer keinen Halt. Die Frage, wie Kinder und Jugendliche diese sicher und altersgerecht nutzen können, stand im Fokus der Fachtagung der ZUKUNFTSWERKSTATT der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ): "Ich prompte mir die Welt, wie sie mir gefällt. Kindheit und Jugend unter dem Einfluss künstlicher Intelligenz" am 17. September in Berlin.
Was macht Künstliche Intelligenz mit dem Aufwachsen von Kindern mit Medien? Wie können praxisnahe und alltagstaugliche Lösungen für einen sicheren und kindgerechten Umgang mit KI aussehen? Die BzKJ diskutierte diese und weitere Fragen mit Vertretenden aus Pädagogik, Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sowie mit Jugendlichen selbst. Moderator Marcus Richter führte durch das Tagesprogramm.
Wie wichtig es ist, sich frühzeitig mit einem gesunden Aufwachsen unter dem Einfluss von Künstlicher Intelligenz auseinanderzusetzen, betonte Karin Prien, Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) in ihrem Grußwort:
"Künstliche Intelligenz kann ein Treiber für Chancen auf Bildung und Teilhabe sein: So bietet KI etwa die Chance für deutlich verbessertes, individualisiertes Lernen oder gibt Möglichkeiten, Kinder mit Förderbedarf besser zu unterstützen. Gleichzeitig dürfen wir die Risiken nicht unterschätzen. Künstliche Intelligenz kann Phänomene wie digitale sexuelle Gewalt oder Desinformation - beispielsweise durch 'Deepfakes' - noch verstärken. Wir müssen darauf achten, dass die Anbieter von digitalen Diensten ihre Verantwortung übernehmen. Sie sollen mit passenden Maßnahmen dafür sorgen, dass Kinder online sicher sind, keine schädlichen Inhalte sehen und in einer gesunden Umgebung aufwachsen können. Mein Dank gilt allen, die sich im Diskursraum der ZUKUNFTSWERKSTATT für die Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendmedienschutzes engagieren."
Neben Vorträgen interdisziplinärer Expertinnen und Experten diskutierten die Teilnehmenden nicht nur über, sondern auch mit Jugendlichen. An verschiedenen Tagesprogrammpunkten wirkten sechs junge Menschen aktiv mit.
"Junge Menschen haben das Recht, die Chancen des Technologie- und Medienwandels unbeschwert und gefahrlos zu nutzen. Die Jugendlichen vor Ort haben ihrer Generation eine Stimme gegeben. Nur mit ihr können wir den Kinder- und Jugendmedienschutz der Zukunft wirklich weiterentwickeln. Unser gesamtgesellschaftliches Ziel muss es sein, digitale Angebote so zu gestalten und junge Menschen so zu stärken, dass sie die durch KI vorhandenen Chancen nutzen können - sicher, selbstbestimmt und verantwortungsvoll",
mit diesen Worten unterstrich Sebastian Gutknecht, Direktor der BzKJ, die Bedeutung der Jugendbeteiligung für einen zeitgemäßen Medienschutz.
Ob "Sexuelle Gewalt und Belästigung im digitalen Raum", "Gefährdung der Demokratiefähigkeit" oder "Kontrollverlust in digitalen Umgebungen" - die Herausforderungen durch KI sind in allen drei Schwerpunkt-Strecken der ZUKUNFTSWERKSTATT präsent - und lassen sich nur durch ein gesamtgesellschaftliches Handeln lösen. Mehr denn je braucht es aufgrund der komplexen Herausforderungen im Kinder- und Jugendmedienschutz eine Verantwortungsgemeinschaft, die gemeinsam mit den Jugendlichen selbst ein starkes Netz aus interdisziplinärer Expertise bildet und effektiv zusammenarbeitet.
Weitere Informationen zum Diskursformat der ZUKUNFTSWERKSTATT sowie die bisherigen Ergebnisse der einzelnen Schwerpunktstrecken finden Interessierte auf der Webseite der BzKJ.
Die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) setzt sich dafür ein, Kindern und Jugendlichen ein gutes Aufwachsen mit Medien zu ermöglichen. Dabei handelt sie im Auftrag des Jugendschutzgesetzes (JuSchG). Zu ihren Aufgaben gehören die Indizierung von jugendgefährdenden Medien, die kontinuierliche Förderung der Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendmedienschutzes sowie die Vernetzung aller im Kinder- und Jugendmedienschutz wichtigen Akteurinnen und Akteure. Zudem bietet sie Eltern, Fachkräften, Kindern und Jugendlichen Orientierung für eine möglichst sichere Mediennutzung. Die bei der BzKJ eingerichtete und unabhängige "Stelle zur Durchsetzung von Kinderrechten in digitalen Diensten" (KidD) überwacht die Einhaltung struktureller Vorsorgemaßnahmen (z. B. sichere Voreinstellungen, Melde- und Abhilfeverfahren etc.) von Online-Plattformen mit Sitz in Deutschland nach dem europäischen Digital Services Act (DSA).