06/15/2025 | Press release | Distributed by Public on 06/15/2025 07:35
Mit der Eskalation des Nahost-Konflikts zwischen Israel und dem Iran steigt auch die Bedrohungslage in zentralen Seegebieten des Nahen und Mittleren Ostens deutlich an. Besonders alarmierend sind die jüngsten Drohungen Teherans, gezielt gegen zivile Handelsschiffe im Roten Meer und im Persischen Golf vorzugehen. Dies stellt eine inakzeptable Zuspitzung des Konfliktes dar und gefährdet die Sicherheit der internationalen Schifffahrt enorm. Auch die Ankündigung, die Straße von Hormus - eine der wichtigsten Versorgungsrouten für den weltweiten Energiehandel - blockieren zu wollen, verschärft die Lage zusätzlich.
"Der Schutz unserer Seeleute hat oberste Priorität", erklärt Gaby Bornheim, Präsidentin des Verbands Deutscher Reeder (VDR). "Unsere Reedereien verfolgen die Entwicklungen mit größter Wachsamkeit, stehen im engen Austausch mit den Sicherheitsbehörden und reagieren verantwortungsvoll auf jede neue Lageeinschätzung. Auf unseren Schiffen arbeiten Menschen, die einen friedlichen, unverzichtbaren Beitrag zur globalen Versorgung leisten. Sie dürfen nicht zur Zielscheibe geopolitischer Machtspiele werden."
Am 25. Juni ist der International Day of the Seafarer - ein Tag, der weltweit dem Einsatz der Seeleute gewidmet ist. "Es ist ein bedrückendes Zeichen unserer Zeit, dass wir ausgerechnet kurz vor diesem wichtigen Tag betonen müssen: Zivile Schifffahrt darf kein Angriffsziel sein. Sie ist aus militärischen Konflikten herauszuhalten. Die internationale Gemeinschaft muss jetzt klar Haltung zeigen", fordert Bornheim.
Mehr als 90 Prozent des Welthandels wird über den Seeweg abgewickelt. "Der Schutz der Handelsschifffahrt ist eine humanitäre Pflicht - keine Option", betont VDR-Hauptgeschäftsführer Martin Kröger. "Doch zivile Schiffe und ihre Seeleute geraten immer häufiger ins Fadenkreuz geopolitischer Spannungen. Das ist völlig inakzeptabel. Seeleute verdienen Sicherheit und Respekt. Die Staatengemeinschaft muss unmissverständlich klarstellen: Die zivile Handelsschifffahrt ist kein legitimes Ziel militärischer Gewalt."
In Deutschland sind rund 290 Reedereien ansässig, viele von ihnen weltweit tätig. Sie beschäftigen global rund 480.000 Seeleute.
Über den Verband Deutscher ReederDer Verband Deutscher Reeder (VDR) vertritt die gemeinsamen wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der deutschen Reedereien auf der Ebene des Bundes und der Länder sowie gegenüber europäischen und internationalen Instanzen. Der VDR wurde 1907 gegründet und hat sich 1994 mit dem Verband der Deutschen Küstenschiffseigner zusammengeschlossen. Mit rund 200 Mitgliedern vertritt der VDR den größten Teil der deutschen Handelsflotte. Mehr Informationen unter https://www.reederverband.de.