WHO - World Health Organization Regional Office for Europe

06/12/2025 | News release | Distributed by Public on 06/13/2025 21:28

Sauberes Wasser dorthin bringen, wo das Leben beginnt: die Geschichte einer Neonatologin aus der Ukraine

"Frauen und Neugeborene brauchen besondere Versorgung und Unterstützung."

Dies sind die Worte von Galina Dmytrova, einer Neonatologin am Zentralkrankenhaus von Tschuhujiw in der Region Charkiw in der Ukraine. Für ihre Patienten bedeutet die Unterstützung, die Galina und ihre Kollegen leisten, einen Unterschied zwischen Leben und Tod.

"Sie stehen wegen des Krieges schon unter enormem Stress, und jetzt haben wir wieder mit Wasserknappheit zu kämpfen. Vor dem Krieg drehte man den Wasserhahn auf, ohne groß nachzudenken. Aber jetzt fällt unter dem täglichen Beschuss der Strom aus, und damit auch das Wasser", sagt Galina.

Fünf Wasserstationen, die in der Stadt Charkiw und der weiteren Region in der Ukraine eingerichtet wurden, ermöglichen es den Krankenhäusern, trotz des Krieges eine grundlegende Versorgung zu gewährleisten. Unter ihnen befindet sich das Zentralkrankenhaus Tschuhujiw. Die Stationen wurden 2025 von der WHO mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union und in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem ukrainischen Gesundheitsministerium eingerichtet.

In Kommunen, die regelmäßig von Angriffen betroffen sind, bei denen die Strom- und Wasserversorgung unterbrochen wird, gewährleistet diese Unterstützung den Zugang zu sauberem, sicherem Wasser sowohl für Patienten als auch für das Gesundheitspersonal, was in Entbindungsstationen, wo Hygiene und Versorgungskontinuität von entscheidender Bedeutung sind, besonders wichtig ist.

"Dank der WHO und der Europäischen Kommission haben wir in unserem Krankenhaus jetzt ein Wasseraufbereitungssystem. Ich bin zutiefst dankbar. Es ist schwer zu erklären, wie wichtig das ist - besonders für Mütter und ihre Babys. Viele Menschen können gar nicht glauben, dass Frauen unter so harten Bedingungen immer noch Kinder zur Welt bringen. Aber das tun sie, und ich bewundere sie wirklich dafür", fügt Galina hinzu.

Das sind unsere Babies

Im Jahr 2024 wurden im Zentralkrankenhaus von Tschuhujiw in der Region Charkiw 179 Kinder geboren. In diesem Jahr ist eine ähnliche Geburtenrate zu verzeichnen; in den ersten drei Monaten des Jahres 2025 hat das Krankenhauspersonal mehr als 45 Geburten betreut.

"Das ist unsere Entbindungsstation, das sind unsere Babys, etwa 15 jeden Monat - auch während des anhaltenden Krieges", erzählt Galina.

Die Gewissheit und Sicherheit, dass die Versorgung sichergestellt ist, dass ein Krankenhaus in der Nähe ist, gibt den Menschen Hoffnung. Ein funktionierendes Krankenhaus ist eine Erinnerung daran, dass das Leben weitergeht. Doch auch das Gegenteil ist der Fall: Wenn Gesundheitseinrichtungen in Konflikten beschädigt oder angegriffen werden, werden Gemeinschaften nicht nur des Zugangs zur Gesundheitsversorgung beraubt. Sie werden auch der Hoffnung beraubt.

"Als der Krieg begann, war ich neu in Tschuhujiw. Ich kannte die Gegend nicht gut. Eines Abends traf eine Frau, die in den Wehen lag, sehr spät im Krankenhaus ein und erklärte, dass sie nach einem Boot gesucht hätten. Die Brücke zu ihrem Dorf sei zerstört worden - um hierher zu gelangen, hätten sie daher den Fluss überqueren müssen. Aber sie taten es, weil sie wussten, dass es hier ein Krankenhaus gibt, das helfen kann", sagt Galina.

WHO - World Health Organization Regional Office for Europe published this content on June 12, 2025, and is solely responsible for the information contained herein. Distributed via Public Technologies (PUBT), unedited and unaltered, on June 14, 2025 at 03:28 UTC. If you believe the information included in the content is inaccurate or outdated and requires editing or removal, please contact us at support@pubt.io