01/09/2025 | Press release | Distributed by Public on 01/09/2025 02:31
Weltweit führten Naturkatastrophen im vergangenen Jahr zu Schäden von 320 Mrd. US$ (2023 inflationsbereinigt: 268 Mrd. US$), davon waren etwa 140 Mrd. US$ (106 Mrd. US$) versichert. Die Gesamtschäden und noch stärker die versicherten Schäden liegen erheblich über den inflationsbereinigten Durchschnittswerten der vergangenen zehn und 30 Jahre (Gesamtschäden: 236/181 Mrd. US$; versicherte Schäden: 94/61 Mrd. US$). Gemessen an den versicherten Schäden war es das drittteuerste Jahr, bei den Gesamtschäden liegt 2024 auf Rang fünf der Kostenskala seit 1980.
Wetterkatastrophen verursachten 93% der Gesamtschäden und 97% der versicherten Schäden des Jahres. Etwa 11.000 Menschen kamen 2024 durch Naturkatastrophen ums Leben - deutlich weniger als im Durchschnitt früherer Jahre.
Die Schäden durch so genannte Non-Peak Perils wie Hochwasser, Schwergewitter oder Waldbrände waren erneut sehr hoch. Sie verursachten Gesamtschäden von 136 Mrd. US$, wovon etwa 67 Mrd. US$ versichert waren. Damit lagen sie zwar etwas unter den Werten des Vorjahres (143 Mrd. US$, davon versicherte Schäden im Rekordwert von 82 Mrd. US$), aber deutlich über den Durchschnittswerten der vergangenen zehn Jahre (inflationsbereinigt 110 Mrd. US$/48 Mrd. US$). Auffällig ist, dass bei langfristiger Betrachtung die Non-Peak Perils den Trend zu steigenden Schäden befeuern, während die Spitzenrisiken wie tropische Wirbelstürme oder Erdbeben für schwankende Schadenshöhen sorgen.
Im vergangenen Jahr steuerten tropische Wirbelstürme alleine 135 Mrd. US$ zu den Gesamtschäden und 52 Mrd. US$ zu den versicherten Schäden bei. Der Löwenanteil davon entfiel auf starke Hurrikane in den USA (105 Mrd. US$, davon waren 47 Mrd. US$ versichert).
Der Doppelschlag im September/Oktober mit den beiden Hurrikanen Helene und Milton in den USA verursachte die höchsten Schäden. Den größten volkswirtschaftlichen Schaden aus Naturkatastrophen im Jahr 2024 hinterließ Helene mit 56 Mrd. US$, davon entfielen etwa 16 Mrd. US$ auf Versicherer. Wesentliche Ursache für die hohe Schadenlast war nicht die zerstörerische Windgeschwindigkeit von 225 km/h, mit der der Hurrikan der Stufe 4 in Florida an Land traf: Im weiteren Zug des Sturms wurden nördlich von Florida liegende Bundesstaaten wie Georgia und North Carolina durch Starkregen und Sturzfluten überschwemmt. Mehr als 200 Menschen kamen ums Leben.
Hurrikan Milton war beim Landfall in Florida zwei Wochen später mit einer Windgeschwindigkeit von 200 km/h etwas schwächer als Helene. Aber er bescherte den Versicherern den höchsten Schaden des Jahres in Höhe von 25 Mrd. US$, obwohl er knapp an der Metropole Tampa vorbeistürmte. Er drückte eine starke Flutwelle auf die Südwestküste Floridas und zog eine Schadenschneise quer durch den Bundesstaat. Das führte zu einem Gesamtschaden von 38 Mrd. US$.
Die drittteuerste Naturkatastrophe des Jahres gemessen an den Gesamtschäden war ein Erdbeben in Japan am Neujahrstag 2024. Es erschütterte mit einer Magnitude von 7,5 die japanische Westküste nahe der weniger stark besiedelten Noto-Halbinsel. Zahlreiche Gebäude stürzten ein, tausende Menschen blieben wochenlang ohne Strom und Wasser. Mehr als 200 Menschen kamen ums Leben. Geschätzt betrug der Gesamtschaden rund 15 Mrd. US$, der versicherte Schaden rund 2,5 Mrd. US$.