11/06/2025 | Press release | Distributed by Public on 11/06/2025 08:11
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert die Weigerung des italienischen Sportartikelhändlers Sisalfa, neuer Eigentümer von SportScheck Stationär (ehemals Karstadt Sport), einen Tarifvertrag zur vereinbarten Rückkehr zum Niveau des Flächentarifvertrags abzuschließen, scharf; zuvor hatte das Unternehmen in dieser Woche in der Zentrale in München die Verhandlungen in der dritten Runde zum Scheitern gebracht. "Sisalfa will nicht in die Beschäftigten investieren, sondern auf deren Kosten die Gewinne steigern - so wie es viele Kolleginnen und Kollegen schon von Karstadt kannten. Die Arbeitgeber verweigern die vereinbarte Rückkehr zum Flächentarifvertrag, obwohl die Beschäftigten jahrelang auf Lohn verzichtet haben. Das ist ein Skandal", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Silke Zimmer.
Statt faire Löhne zu zahlen und tarifvertraglich abzusichern, wolle Sisalfa ein mit hohen Kosten verbundenes Prämiensystem einführen, auf das die Beschäftigten keinerlei Einfluss hätten, so Zimmer weiter. "Hier fehlt die soziale Verantwortung von Sisalfa seinen Beschäftigten gegenüber." Schließlich liege das aktuelle Gehalt bei SportScheck Stationär rund 14 Prozent unterhalb des Tarifgehalts einer Verkäuferin - was angesichts der steigenden Preise ohnehin nur schwer zum Leben reiche.
Als Reaktion auf das Verhalten des Arbeitgebers haben sich die ver.di-Mitglieder bei ihrer Mitgliederversammlung am Mittwoch (5. November 2025) für weitere Streik-Aktionen ausgesprochen. "Wenn es am Verhandlungstisch nicht weitergeht, werden die Kolleginnen und Kollegen Sisalfa mit Streik-Aktionen deutlich machen, dass sie das Verhalten des Arbeitgebers nicht akzeptieren", sagte ver.di-Verhandlungsführerin Corinna Groß.
In den Verhandlungen sei von Seiten der Arbeitgeber zudem darüber berichtet worden, dass beide Unternehmensteile, SportScheck Stationär und SportScheck Klassik (ehemals Otto Group) mit zusammen rund 1.050 Beschäftigten zu einer SportScheck GmbH zusammengelegt würden; die Beschäftigten seien darüber am Mittwoch informiert worden. Groß: "Dieses Vorgehen wird uns nicht davon abhalten, weiter für einen verbindlichen Tarifvertrag zu kämpfen, der die Anerkennung des Flächentarifvertrags des Einzelhandels beinhaltet." Dies sei schließlich im Ergänzungstarifvertrag zur Absenkung des Tarifgehalts bereits im August 2020 so vereinbart worden.
Richard Rother ver.di-BundesvorstandPaula-Thiede-Ufer 1010179 BerlinTel.: 030/6956-1011 bzw. -1012E-Mail: [email protected]
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