06/16/2025 | Press release | Distributed by Public on 06/16/2025 02:19
Berlin, 16. Juni 2025 - Ein Erklärvideo zur Parabelberechnung ansehen, eine Animation zur Zellteilung durchklicken oder einen Blogbeitrag zur Gedichtinterpretation lesen - soziale Medien sind für Kinder und Jugendliche viel mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung. Viele nutzen sie auch zum Lernen oder als Nachhilfe. So fragen 39 Prozent der Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren in sozialen Netzwerken wie Reddit, Discord oder Instagram nach, wenn sie etwas in der Schule nicht verstehen. Und fast zwei Drittel (64 Prozent) finden, Influencer und YouTuber können ihnen Sachverhalte und schulische Fragen besser erklären als ihre Lehrkräfte. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 502 Schülerinnen und Schülern weiterführender Schulen zwischen 14 und 19 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Demnach hätte ein Drittel (34 Prozent) ohne Lernvideos in sozialen Netzwerken nach eigenen Angaben bestimmte Prüfungen nicht bestanden. "Wenn Schülerinnen und Schüler bei Verständnisfragen zuerst in Reddit oder Discord fragen, zeigt das: Schule muss näher an die digitale Lebenswelt rücken und sich digitale Lernmedien stärker zunutze machen", so Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. "YouTuber und Influencer erreichen Jugendliche mit Formaten, die vielen Schulen und ihren Lehrkräften fremd sind."
Dabei verändern soziale Netzwerke nicht nur das eigenständige Lernen, sondern auch den Alltag in der Schule und den Umgang der Schülerinnen und Schüler untereinander. Über die Hälfte (56 Prozent) von ihnen stellt fest, Schülerinnen und Schüler in ihrer Klasse passen häufig im Unterricht nicht auf, sondern nutzen heimlich Social Media. Und so sehen einige die Nutzung von Social Media in der Schule durchaus kritisch: 31 Prozent der Schülerinnen und Schüler sind der Meinung, die Nutzung von Social Media sollte in der Schule verboten werden.
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