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01/21/2025 | Press release | Distributed by Public on 01/21/2025 08:02

Von italienischen Militärinternierten, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern sowie Partisanen in Frankfurt

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Von italienischen Militärinternierten, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern sowie Partisanen in Frankfurt

21.01.2025, 14:53Uhr

Gräber auf dem Italienischen Militärfriedhof Westhausen © Historisches Museum Frankfurt

Präsentation einer Audio-Tour über den Italienischen Militärfriedhof Westhausen für die Frankfurt History App

"Morgens müssen wir zehn Kilometer zu Fuß gehen, in all der Kälte und mit einem leeren Bauch... junge Männer wie wir, die dieses Leben mit 50 Gramm Kartoffeln und Karotten am Tag führen. Unser ganzes Leben ist so...". So beschrieb Nicolò Bagordo im Winter 1943 die harten Lebensbedingungen, mit denen er als italienischer Militärinternierter in Deutschland konfrontiert war. Sein Notizbuch ist ein wertvolles Zeugnis für eine Geschichte, die heute nur wenigen bekannt ist.

Bagordo starb nur ein Jahr später. Er ist auf dem Italienischen Militärfriedhof in Frankfurt Westhausen beigesetzt. Dies ist einer von vier italienischen Kriegsfriedhöfen in der Bundesrepublik, über 4700 italienische Kriegsopfer sind hier bestattet. Nicht alle waren Soldaten - auch Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Kinder und Partisanen, die während des Zweiten Weltkriegs umgekommen waren, wurden hier beigesetzt.

Für die Frankfurt History App hat die Nationale Italienische Partisanenvereinigung (ANPI) Frankfurt in Kooperation mit dem Historischen Museum Frankfurt (HMF) einen Rundgang über den Friedhof erarbeitet, der über die Geschichte der italienischen Militärinternierten informiert. In zwölf Stationen erfahren Interessierte mehr über die Deportationen von Kriegsgefangenen und politischen Häftlingen aus Italien. Sie lernen die Biografien einzelner Männer, Frauen und Kinder kennen, die als Gefangene oder Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter unwürdigen Lebens- und Arbeitsbedingungen erdulden mussten.

Am Dienstag, 28. Januar, wird der Rundgang um 18.30 Uhr im Leopold-Sonnemann-Saal des HMF, Saalhof 1, vorgestellt. Nach einem Einführungsvortrag von Sara Berger vom Fritz Bauer Institut berichtet Rosanna Maccarone von ANPI Frankfurt von den Recherchen und Erkenntnissen der Projektgruppe. Nach der Präsentation sind die Gäste dazu eingeladen, die Frankfurt History App bei einem Aperitivo kennenzulernen.

Bei der Präsentation der Audio-Tour über den Italienischen Militärfriedhof Westhausen werden die Direktorin des HMF Doreen Mölders, der Generalkonsul der Republik Italien Massimo Darchini, Kulturdezernentin Ina Hartwig , Angela Jannelli, Kuratorin im HMF, sowie Rosanna Maccarone vom ANPI Frankfurt und Sara Berger vom Fritz Bauer Institut anwesend sein.

Der Eintritt ist frei.

Das Projekt wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert, ebenso durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt und das Italienische Generalkonsulat.

Mehr über die Veranstaltung findet sich unter Historisches Museum FrankfurtExternal Link.

Weitere Informationen zur Frankfurt History App finden sich unter FrankfurtHistory AppExternal Link.