12/11/2025 | Press release | Distributed by Public on 12/11/2025 07:21
In den letzten Monaten des Jahres 2025 kam es in Europa zu einem deutlichen Anstieg der Fälle von hochpathogener Vogelgrippe (HPAI) bei Wildvögeln, was zu weit verbreiteten Ausbrüchen in Geflügelzuchtbetrieben und einer Zunahme der Nachweise bei fleischfressenden Säugetieren führte. Trotz der anhaltenden Ausbreitung innerhalb der Tierpopulationen bleibt das Risiko für die allgemeine Bevölkerung Kollektiv von Menschen, Tieren oder Pflanzen derselben Art. Bei Menschen spricht man auch von Bevölkerunggering.
Zwischen dem 6. September und dem 28. November 2025 wurden laut dem aktuellen Quartalsbericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und des EU-Referenzlabors (EURL) 442 Ausbrüche von HPAI bei Hausvögeln und 2.454 Ausbrüche bei Wildvögeln in 29 europäischen Ländern gemeldet.
Wie bereits von der EFSA berichtet, hat die Zahl der von HPAI betroffenen Wildvögel den höchsten Stand seit 2016 erreicht. Besonders betroffen sind Wasservögel - darunter Enten, Gänse und Schwäne - sowie Kraniche, bei denen es zu einer hohen Sterblichkeitsrate gekommen ist. Fast alle Nachweise in Europa stehen im Zusammenhang mit einer neu eingeschleppten Variante eines bestimmten HPAI-A(H5N1)-Genotyps, der zuvor in der Region zirkuliert hatte.
Der starke Anstieg der Fälle könnte auf eine fehlende Immunität der Wildvogelpopulationen oder eine erhöhte Übertragbarkeit der zirkulierenden Variante zurückzuführen sein. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Virusverbreitung bei Wildvögeln in den kommenden Wochen auf einem hohen Niveau bleiben wird, mit einem voraussichtlichen Rückgang gegen Ende des Winters.
Die weit verbreiteten Ausbrüche in landwirtschaftlichen Betrieben in ganz Europa sind in erster Linie auf die Einschleppung durch Wildvögel zurückzuführen, hauptsächlich durch indirekten Kontakt. Besonders betroffen sind Truthähne, und auch bei geimpften Enten wurde eine Zunahme der Nachweise festgestellt. Zu den Faktoren, die zum Anstieg der Fälle beitragen, gehören die Übertragung durch Wildvögel, der Infektionsdruck durch stark kontaminierte Umgebungen in der Nähe von Geflügelbetrieben und bestimmte Wetterbedingungen wie Feuchtigkeit.
Experten empfehlen dringend, Hausvögel in Gebieten unterzubringen, in denen das HPAI-Virus bei Wildvögeln zirkuliert oder in denen Massensterben von Wildvögeln gemeldet wurden. Strenge Biosicherheitsmaßnahmen und eine verstärkte Überwachung sind unerlässlich, um neue Ausbrüche frühzeitig zu erkennen und Risiken für die Tiergesundheit zu verringern.
Während des Berichtszeitraums gab es einen leichten Anstieg der Nachweise bei wildlebenden Fleischfressern, insbesondere Füchsen, was mit der anhaltend hohen Verbreitung von HPAI bei Wildvögeln zusammenhängt. Das Virus ist nach einer längeren Zeit ohne Fälle auch bei Hauskatzen in zwei Ländern wieder aufgetreten. Die wahrscheinliche Infektionsquelle für diese Katzen war der direkte oder indirekte Kontakt mit Wildvögeln, wobei es keine Hinweise auf eine Übertragung über kontaminiertes rohes Tierfutter gibt. Experten raten Tierhaltern, ihre Haustiere nicht mit rohem Fleisch oder anderen rohen tierischen Produkten zu füttern. In Gebieten mit hoher Verbreitung des HPAI-Virus empfehlen Experten, Haustiere im Haus zu halten oder an der Leine zu führen, um die Exposition Konzentration oder Menge eines bestimmten Stoffs, die von einem Menschen, einer Population oder einem Ökosystem mit einer bestimmten Häufigkeit über einen bestimmten Zeitraum hinweg aufgenommen wirdzu verringern. Im Berichtszeitraum waren in Europa keine neuen Säugetierarten vom HPAI-Virus betroffen.
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