Anschubfinanzierung für DrittmittelprojektUDE vergibt Postdoc Seed Funding an vier Forschende

• von Ulrike Eichweber
• 10.12.2025

Seit 20 Jahren fördert die Universität ihre Wissenschaftler:innen in der frühren Karrierephase mit dem UDE Postdoc Seed Funding, der zweimal jährlich vergeben wird. In der 40. Runde konnten nun eine Biologin, zwei Geisteswissenschaftler und eine Ingenieurin die Kommission für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Wissenstransfer überzeugen.

Mit dem Funding unterstützt die UDE herausragende Postdocs dabei, sich um Drittmittel zu bewerben. Sie können eine Anschubfinanzierung von maximal 30.000 Euro erhalten, um Personal-, Sach- und Reisekosten zu finanzieren.

In diesem Halbjahr erhalten die Förderung:

Dr. Marie V. Brasseur von der Fakultät für Biologie (Fördersumme: 22.442 Euro). Sie forscht am Projekt "Quantifying environmental stress at the bioenergetic level: a shared mechanistic target to predict multiple stressor effects?" . Die Biologin untersucht, wie der Energiehaushalt von Organismen auf verschiedene Umweltstressoren reagiert. Ihr Ziel ist es, eine gemeinsame mechanistische Basis für verschiedene Stressoreffekte zu identifizieren, um deren Effekte besser vorherzusagen. Dabei konzentriert sie sich auf den Energiehaushalt als zentrales biologisches System, das sowohl für den Stoffwechsel als auch für die Abwehr von Stressoren entscheidend ist.

Dr. Joel Guttke von der Fakultät für Geisteswissenschaften (Fördersumme: 23.400 Euro). Er erhält die Förderung für das Projekt "Videobasierte Items zur Erfassung des fachdidaktischen Professionswissens über Literarisches Lernen im Englischunterricht der Primarstufe" . Als Postdoc in der Didaktik des Englischen entwickelt er videobasierte Testitems für die Evaluation des fachdidaktischen Wissens von Englischlehrkräften in der Grundschule. Im Projekt wird Englischunterricht zum Literarischen Lernen gefilmt, um aus diesen Unterrichtsvideos Testaufgaben zu entwickeln. So wird das fachdidaktische Wissen von Englischlehrkräften systematisch erfasst und es werden daraus Konsequenzen für die Englisch-Lehrkräftebildung in Zeiten des Lehrkräftemangels abgeleitet.

Dr.-Ing. Georgia Kikis von der Fakultät für Ingenieurwissenschaften (Fördersumme 25.850 Euro). Ihr Projekt "Topologieoptimierung von Flächentragwerken zur Erhöhung der Bruchfestigkeit bei gleichzeitiger Materialreduktion" zielt auf die Entwicklung innovativer Methoden ab, um Flächentragwerke zu optimieren. Dabei soll computergestützte Topologieoptimierung dazu beitragen, die Bruchfestigkeit von Bauteilen zu erhöhen, während gleichzeitig Materialmengen reduziert werden. Ein Forschungsaufenthalt in Japan soll neue Erkenntnisse und Fortschritte in der Multimaterialmodellierung im Rahmen der Topologieoptimierung ermöglichen.

Dr. Kevin Niehaus von der Fakultät für Geisteswissenschaften (Fördersumme 19.964 Euro). Er wurde in diesem Jahr mit dem UDE-Lehrpreis ausgezeichnet und forscht am Institut für Sonderpädagogik. Niehaus erhält die Förderung für sein Projekt "MiMESE - Eine qualitativ-quantitative Analyse der Dimension 'Mehrsprachigkeit' in sonderpädagogischen Gutachten" . Das Vorhaben untersucht, wie migrationsbedingte Mehrsprachigkeit in Feststellungsgutachten des sonderpädagogischen Förderschwerpunkts Emotionale-Soziale Entwicklung berücksichtigt wird. Analysiert werden rund 120 Gutachten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet. Eine quantitative Inhaltsanalyse wird zeigen, wo und wie häufig Mehrsprachigkeit thematisiert wird; eine qualitative Analyse rekonstruiert die zugrunde liegenden Deutungen und deren Bezug zum Förderschwerpunkt. So soll ein Muster sichtbar gemacht werden, das auf mögliche institutionelle Benachteiligungen mehrsprachiger Schüler:innen hinweist. Damit leistet das Projekt einen Beitrag zu einer diskriminierungssensiblen Diagnostik.

Ansprechpartner: Simon Kresmann, Leitung Graduate Center Plus der UDE, 0201/18 3-2015, [email protected]