Bundesland Sachsen-Anhalt

01/27/2025 | Press release | Distributed by Public on 01/27/2025 04:02

Haseloff: Wir müssen die historische Erfahrung ernst nehmen

"Der 27. Januar ist ein Tag des Nachdenkens über unsere Geschichte und eine eindringliche Mahnung an die Lebenden. Nehmt die historische Erfahrung ernst! Geschichtsvergessenheit macht blind." Das sagte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff heute in Magdeburg. Dort nahm er im Festsaal der Staatskanzlei an der zentralen Gedenkveranstaltung des Landes für die Opfer des Nationalsozialismus teil.

Weiter sagte Haseloff: "Niemand kann gleichgültig bleiben angesichts dieser präzedenzlosen Verbrechen. Als Gesellschaft müssen wir uns unserer historischen Verantwortung bewusst sein. Sie ist unabweisbar und für unsere Demokratie auch eine Form der Bewährung."

Haseloff verband das mit einem eindringlichen Appell: "Die Lehren aus der Geschichte können nur lauten, unsere Gegenwart und Zukunft nach anderen, menschlicheren Grundsätzen zu gestalten. Unsere Demokratie konstituiert und erhält sich nur durch das Engagement möglichst vieler Menschen und ihre Beteiligung an den öffentlichen Diskursen. Wir dürfen nicht wegsehen, wir müssen Anteil nehmen, Haltung zeigen und den Anfängen entschlossen wehren sowie die Würde des Menschen um jeden Preis achten und verteidigen: immer und überall. Demokratie ist auch Ausdruck einer inneren Haltung."

In seiner Gedenkrede betonte Professor Michael Wolffsohn: "Natürlich ist die Erinnerung unverzichtbar." Aber sie "hängt nicht vom salbungsvollen Ritual ab. Auch ohne Ritual und Zeitzeugen weiß man, wer oder was Caesar oder die Kreuzzüge waren. Sollte ausgerechnet das Menschheitsverbrechen Auschwitz bzw. Holocaust eines Tages vergessen werden? Unvorstellbar."

Wolffsohn sagte weiter: "80 Jahre nach Auschwitz müssen wir alle wohl weniger 'Gegen das Vergessen' reden und mehr über Wehrhaftigkeit nach innen und außen; über die Wehrhaftigkeit von Demokratien ganz allgemein und der deutschen im Besonderen."

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