Bundesland Sachsen-Anhalt

09/23/2025 | Press release | Distributed by Public on 09/23/2025 02:49

Weiterbildungskonferenz: Sachsen-Anhalt setzt auf Qualifizierung – Zuwanderung ist Chance für Arbeitsmarkt

Zugewanderte und Geflüchtete sind dabei eine wichtige Zielgruppe. Auf der dritten Weiterbildungskonferenz in Halle (Saale) sagte Arbeitsstaatssekretärin Susi Möbbeck vor 150 Vertreterinnen und Vertretern von Kammern, Arbeitsagenturen, Verbänden und aus der Migrationsarbeit: "Sachsen-Anhalt ist besonders stark vom demografischen Wandel betroffen. In den kommenden zehn Jahren werden 200.000 Menschen und damit ein Viertel aller Erwerbstätigen aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Weiterbildungen sind unabdingbar, um alle Arbeitsmarktpotentiale zu erschließen" sagte Staatssekretärin Möbbeck. "Zuwanderung stabilisiert unseren Arbeitsmarkt. Mittlerweile sorgen über 65.000 ausländische Arbeitskräfte in Pflegeeinrichtungen, Restaurants, Forschungseinrichtungen und vielen Unternehmen dafür, dass Menschen versorgt, Ideen entwickelt und Maschinen am Laufen gehalten werden. Das sind 8 Prozent aller Beschäftigten."

Entscheidend sei jedoch, so Möbbeck, dass dies nicht bei Einstiegsjobs ende: "Es geht nicht nur um Arbeitsmarktintegration, sondern um echte Aufstiegsperspektiven für alle Menschen in unserem Land. Wer langfristig in Pflege, Handwerk oder IT arbeiten soll, braucht Qualifikationen und Sprachkompetenz. Weiterbildung ist daher keine Kür, sondern Grundbedingung für nachhaltige Integration." Jetzt brauche es gezielte Maßnahmen der berufsbegleitenden Anerkennung der Qualifikationen, beruflichen Weiterqualifizierung, Verbesserung von Sprachkenntnissen und realistische Chancen, beruflich aufzusteigen.

Mit dem Job-Turbo setzt der Bund seit 2023 zunehmend auf eine zügige und nachhaltige Arbeitsmarktintegration. Wer erste Sprachkenntnisse hat, soll schneller in Beschäftigung kommen - flankiert durch Weiterbildung im Betrieb. Dieser Weg zeigt zunehmend Erfolge: "13.300 Geflüchtete aus den Asylherkunftsländern sind in Lohn und Brot. Das sind 13mal so viel wie vor zehn Jahren. Menschen aus Syrien, Afghanistan und weiteren Asylländern sind unverzichtbar für die wirtschaftliche und demografische Entwicklung unseres Landes. 7.700 Ukrainerinnen und Ukrainer sind mittlerweile auf dem Arbeitsmarkt angekommen. Das sind fast 2.000 mehr als im Vorjahr. Die Maßnahmen der beruflichen Qualifizierung, Vermittlung und verbindlichen Sprachförderung haben sich als Motor des Job-Turbos erwiesen", sagte Staatssekretärin Möbbeck. 44 Prozent der Beschäftigten Geflüchteten aus den Asylherkunftsländern arbeiten als Fachkräfte, Spezialisten oder Experten; 56 Prozent sind als Helfer eingestellt. Unter den ukrainischen Beschäftigten beträgt der Fachkraftanteil fast 60 Prozent.

Eine Schlüsselrolle kommt den Weiterbildungsagenturen an vier Standorten im Land zu. Sie bündeln Angebote des Landes, der Agenturen für Arbeit und der Kammern und unterstützen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen. Sie berieten seit 2024 landesweit rund 4.800 Unternehmen und über 10.000 Fachkräfte zu Fragen der Umsetzung und Förderung von beruflichen Qualifizierungsvorhaben und Weiterbildungsmaßnahmen. Das Land setzt nun auf eine stärkere Vernetzung mit Jobcentern, Welcome Center, IQ-Netzwerk, Anerkennungsberatung und Migrantenorganisationen.

Das Land unterstützt die Weiterbildungsvorhaben auch ganz konkret durch finanzielle Zuschüsse. Bis 2027 stehen für 11.000 betriebliche und individuelle Weiterbildungsvorhaben rund 35 Millionen Euro, davon 26,6 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds Plus, zur Verfügung.

Hintergrund:

Die Weiterbildungsagenturen Sachsen-Anhalt Ost, Sachsen-Anhalt West, Sachsen-Anhalt Süd und Sachsen-Anhalt Nord unterstützen bei der Umsetzung von Qualifizierungs- und Weiterbildungsvorhaben. Dazu zählen u.a. die Erfassung von Weiterbildungsbedarfen, die Suche nach passenden Weiterbildungsangeboten und die Begleitung bei der Umsetzung von Weiterbildungsvorhaben. Weitere Informationen finden sich unter https://www.weiterbildungsagentur-sachsen-anhalt.de.

Im Rahmen des Landesprogramms zur Förderung der beruflichen und betrieblichen Weiterbildung "Sachsen-Anhalt WEITERBILDUNG" können Unternehmen, Einzelpersonen, Selbstständige und freiberuflich Tätige bis zu 90 Prozent Fördermittel für berufsbezogene und berufsübergreifende Weiterbildungsvorhaben beantragen. Die Weiterbildungsinhalte können von kurzlaufenden Maßnahmen bis hin zu mehrjährigen Weiterbildungsstudiengängen reichen und richten sich nach den konkreten Weiterbildungsbedarfen. So können Sprachkurse, kaufmännische und gewerblich-technische ebenso wie Bildungsmaßnahmen zur Unterstützung des digitalen und ökologischen Wandels, zur Personal- und Organisationsentwicklung oder zur betrieblichen Mitbestimmung gefördert werden. Anträge können bei der Investitionsbank Sachsen-Anhalt eingereicht werden. Alle Informationen zur finden sich unter https://www.ib-sachsen-anhalt.de/unternehmen/aus-weiterbilden/weiterbildung-betrieblich

bzw. https://www.ib-sachsen-anhalt.de/privatpersonen/weiterbilden/weiterbildung-individuell

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