07/14/2025 | News release | Distributed by Public on 07/14/2025 00:49
In einer volatilen Geschäftswelt müssen CFOs von reiner Reaktion zu aktiver Antizipation übergehen. Echtzeitdaten, KI-gestützte Prognosen und Szenarioplanung helfen, Risiken zu minimieren und Chancen zu nutzen.
Die "unsicheren Zeiten" waren und sind ein Dauerzustand. So begegnete und begegnet uns die aktuelle Weltlage täglich auf den Titelblättern von Finanz- und Wirtschaftspresse. Der World Uncertainty Index steigt jedoch seit 1990 kontinuierlich an und die Ereignisse insbesondere der letzten fünf Jahre verunsichern CFOs - manchmal mehr denn je. Etablierte Trends werden durch eine Reihe unvorhersehbarer Ereignisse in einem zunehmend komplexen globalen Umfeld gestört. Die Möglichkeit, langfristige Prognosen aufzustellen, schwindet. Diese anhaltende Unsicherheit führt unter anderem dazu, dass sich zwei von fünf Geschäftsführenden auf künftige Marktumbrüche nicht angemessen vorbereitet fühlen.
CFOs stehen vor der Aufgabe, Methoden zu entwickeln, mit denen ihr Unternehmen diese Unsicherheiten bewältigen und seine Marktposition halten kann. Dabei kristallisieren sich folgende drei Handlungsfelder heraus:
Traditionelle Prognosemethoden stoßen in einem volatilen Umfeld an ihre Grenzen. Sie basieren auf historischen Daten und linearen Trends und können kurzfristige externe Einflüsse wie Zollerhöhungen oder Unterbrechungen der Lieferketten ebenso wenig ausreichend berücksichtigen wie tagespolitische Veränderungen und neue Gesetze, beispielsweise im Feld der ESG-Regularien.
Um in diesem zunehmend dynamischen Wirtschaftsumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben, benötigen Unternehmen immer mehr Echtzeitinformationen in Kombination mit szenariobasierten Modellierungstools wie Wertetreiberbäume. Sie ermöglichen es CFOs, Echtzeitsimulationen durchzuführen und die finanziellen Auswirkungen externer Ereignisse auf Umsatz und Kosten vorherzusagen. Allerdings verfügen viele Unternehmen noch nicht über die notwendige Datenbasis für solche Echtzeitprognosen, wodurch wertvolles Potenzial nicht gehoben werden kann.
Zugriff auf diese erforderlichen Informationen ermöglicht eine Big-Data-Lösung. Durch die Integration einer Cloud-Plattform können Unternehmen Informationen aus verschiedenen Quellen zusammenführen und analysieren - von ERP-Systemen über Internetquellen bis hin zu Drittanbieterdaten. Dazu gehören beispielsweise Daten aus dem Geschäftsreisemanagement, die durch Einblicke in Mitarbeiterausgaben, Reisekosten und Ausgabentrends Prognosen verbessern. Durch die Datenbasis lassen sich umfangreiche Simulationen durchführen, die die potenziellen Auswirkungen veränderter Parameter, wie etwa einer Zollerhöhung, detailliert aufzeigen.
Mit solchen Szenarioplanungen können CFOs nicht nur auf Veränderungen reagieren, sondern diese auch mit Wenn-dann-Simulationen in ihren Auswirkungen antizipieren und bewusst steuern. Damit stärken sie die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens.
Auf unvorhersehbare Marktschwankungen muss schnell reagiert werden. Viele CFOs verlassen sich jedoch noch auf zeitintensive, teilweise manuelle Prozesse sowie Prozesse mit Prozessbrüchen, um Daten zu sammeln und auszuwerten. Für 38 Prozent der CFOs stellt dies laut dem SAP Concur CFO Insights Report 2025 eine der größten internen Herausforderungen dar. Künstliche Intelligenz bietet durch umfassendere Nutzung verschiedener Datenquellen ebenso wie durch schnellere und präzisere Prognosemodelle entscheidende Vorteile. Sie verarbeitet große, verschiedenartige Datenmengen in Echtzeit und unterstützt CFOs auf diesem Weg bei zeitkritischen Entscheidungen.
Eine bedeutende Veränderung ist dabei der Übergang von Bottom-up- zu Top-down-Prognosemodellen: Statt Daten aufwendig aus einzelnen Abteilungen zusammenzuführen, analysieren KI-Systeme CRM-Daten und generieren automatisch detaillierte Umsatzprognosen. Diese Methode hat sich oft als präziser erwiesen als herkömmliche Ansätze, da sie die Tendenz einzelner Führungskräfte ausgleicht, Umsatzprognosen zu niedrig zu schätzen und dadurch Prognosen zu verzerren.
Finanzteams waren schon lange Entscheidungsträger. Diese Fähigkeit wird kontinuierlich durch neue Methoden und Tools weiterentwickelt und verbessert. Ihr Fokus verschiebt sich immer mehr in Richtung der Ableitung von Handlungsempfehlungen aus KI-generierten Erkenntnissen. Um das volle Potenzial dieser Technologien auszuschöpfen, müssen sie zudem die aktive Beteiligung aller Teammitglieder und eine hochwertige Datenbasis fördern. Nur so kann ihr Unternehmen effizient durch das volatile Marktumfeld navigieren und die Herausforderungen sich ständig ändernder Bedingungen meistern.
Echtzeitdaten und KI-Analysen bereiten Finanzverantwortliche auf Krisenzeiten vor beziehungsweise unterstützen sie, Krisen zu lösen - ebenso wie in der Generierung neuer Umsatzstrategien und Kostenmodelle. So gilt beispielsweise im Zusammenhang mit höheren Zöllen und Handelskonflikten, dass durch sie die Inflation und Beschaffungskosten innerhalb kürzester Zeit in die Höhe schnellen, wodurch Unternehmen vor vielen Herausforderung stehen wie beispielsweise:
Laut Gartner haben 45 Prozent der CFOs keine unmittelbaren Anpassungspläne bei signifikanten Kostensteigerungen, wie sie im Augenblick durch Zölle erfolgen. CFOs riskieren dadurch im besseren Fall Gewinnverluste, im schlechteren gar die Überlebensfähigkeit ihrer Organisationen. Um diese zu vermeiden, müssen sie abwägen, inwieweit sie die Mehrkosten bewältigen können. Im Schnitt geben 73 Prozent die Zollsteigerungen an Kunden weiter.
Die Preisanpassung hängt dabei von Faktoren wie Margen, Cashpuffer sowie der Wettbewerbsposition und Preissensibilität der Produkte ab. Hohe Gewinnmargen und ausreichende Puffer können vorübergehende Kostensteigerungen auffangen, sodass die Preise nicht sofort erhöht werden müssen. So können Marktanteile gesichert und sogar ausgebaut werden, insbesondere, wenn Wettbewerber aufgrund der veränderten Kostenstrukturen Marktanteile verlieren. In manchen Fällen kann es daher auch für Unternehmen mit geringeren Margen gewinnbringend sein, Preise stabil zu halten.
Das Timing ist jedoch entscheidend: CFOs müssen einschätzen, ob es sich um eine vorübergehende Situation handelt oder ob langfristige Anpassungen erforderlich sind, um die Rentabilität und Marktposition zu sichern. Laut Gartner prüfen CFOs zunehmend alternative Strategien wie die Inanspruchnahme von Zollbefreiungen, Freihandelszonen und die Anpassung der Importstruktur, um Auswirkungen höherer Zölle zu minimieren. Auch moderne Technologien wie digitale Zwillinge können Unternehmen dabei helfen, Lieferketten zu optimieren und Kosten zu senken. Wichtig ist, alle Optionen sorgfältig abzuwägen, um eine maßgeschneiderte Strategie zu entwickeln und schnell umzusetzen. So lassen sich Gewinnverluste minimieren.
In der zunehmend unberechenbaren Geschäftswelt müssen CFOs agil und vorausschauend handeln, um mit der stets weiter steigenden Dynamik Schritt halten zu können. Ausschlaggebend ist, sich nicht auf alte Strukturen zu verlassen, sondern flexibel und datenbasiert Szenarien und Modelle zu entwickeln und damit neue Chancen zu nutzen. Der Einsatz moderner Szenarioplanungs-Tools und KI-gestützter Prognosen ist dabei unerlässlich: Aus Echtzeitdaten mit Hilfe künstlicher Intelligenz werden Modelle und Szenarien entwickelt, die helfen, durch unsichere Zeiten zu navigieren. CFOs haben die Aufgabe, diese Werkzeuge effektiv einzusetzen und zukunftsorientierte Strategien mit zu entwickeln. Denn die Zukunft gehört denjenigen, die bereit und fähig sind, sich schnell und flexibel anzupassen.