09/25/2025 | Press release | Distributed by Public on 09/26/2025 00:39
UN-Generaldebatte in New York - Österreich für "Partnerschaft, Dialog, Vertrauen" - Treffen mit UN-Generalsekretär
Bundeskanzler Christian Stocker hat anlässlich der UN-Generaldebatte in New York in einer gemeinsamen Pressekonferenz am Mittwoch mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger die Bedeutung des Multilateralismus betont. Die Vereinten Nationen seien zum 80. Jahrestag ihres Bestehens global mit Umbrüchen konfrontiert, doch gerade wegen der zahlreichen Krisenherde sei es weiterhin essentiell "offene Gesprächskanäle" zu erhalten, so der Tenor der österreichischen Staatsspitze bei der Pressekonferenz.
Bundeskanzler Stocker verwies darauf, dass die Weltgemeinschaft am UN-Sitz in New York in "herausfordernden Zeiten" zusammengekommen sei. Abgesehen von Konflikten wie jenen in der Ukraine oder in Nahost und weiteren Krisenherden habe es in den vergangenen Jahren auch Rückschritte in Bereichen wie der Rechtsstaatlichkeit oder Demokratie gegeben. Es bestehe mitunter der Eindruck, dass die Vereinten Nationen in ihrem Wirken den Zenit erreicht oder überschritten hätten. Dagegen gelte es anzukämpfen. Daher seien Orte wie das UN-Hauptquartier notwendig, um Gespräche zu führen: "Es ist wichtig, einander zuzuhören, auch wenn man nicht einer Meinung ist und andere Interessen vertritt."
Es gelte, die regelbasierte Weltordnung unter Beweis zu stellen, forderte der Bundeskanzler. Angesichts der Zunahme von Autokratien auf dieser Welt befinde man sich an einer "Weggabelung", so Stocker. "Wir müssen unsere Freiheiten verteidigen. Demokratien gehen dann unter, wenn sie von Demokraten nicht mehr verteidigt werden." Gerade deshalb gelte es, im Dialog zu bleiben, erläuterte der österreichische Bundeskanzler mit Verweis auf das Beispiel China, mit dessen Ministerpräsidenten Stocker am Dienstag zu einem Austausch zusammentraf. "Wir brauchen die Kooperation, denn China ist unser wichtigster Wirtschaftspartner in Asien." Es gehe um einen fairen Wettbewerb im "beiderseitigen Interesse".
Für die Bewerbung um einen nicht ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat für die Periode 2027/28 hat Österreich das Motto "Partnerschaft, Dialog, Vertrauen" gewählt. Dieser Slogan spiegle auch wider, welche Werte Österreich in den Vereinten Nationen vertreten würde, erläuterte die Staatsspitze im Rahmen der gemeinsamen Pressekonferenz. Die UNO sei als Institution wichtig, weil dort auch jedes noch so kleine Land eine Stimme habe. Dass Österreich ebenfalls zu den "nicht so großen Ländern" der Welt zählt, bewerteten Van der Bellen, Stocker und Meinl-Reisinger als Vorteil für die Bewerbung.
Der Bundespräsident, der Bundeskanzler und die Außenministerin trafen im Anschluss noch mit UN-Generalsekretär António Guterres zusammen. Neben den aktuellen Themen der Generaldebatte stand dabei auch die österreichische Kandidatur für einen Sitz im UN-Sicherheitsrat für 2027/28 auf der Agenda der Unterredung.
Bilder von den Terminen in New York sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.