Außenminister Wadephul vor seiner Weiterreise nach Syrien

Mit der Überwindung der Assad-Diktatur sind die Menschen in Syrien in eine neue Zeit aufgebrochen. Wir wollen sie jetzt dabei unterstützen, die Zukunft ihres Landes selbst in die Hand zu nehmen.

Dabei wissen wir, durch welchen Alptraum die Syrerinnen und Syrer gegangen sind. Zwölf Jahre Bürgerkrieg haben tiefe Wunden gerissen, deren Heilung Jahre, wenn nicht Jahrzehnte brauchen wird.

Syrien steht vor immensen Herausforderungen: Dafür braucht es eine Regierung, die allen Bürgerinnen und Bürgern, unabhängig von Geschlecht, religiöser, ethnischer oder gesellschaftlicher Zugehörigkeit, ein Leben in Würde und Sicherheit garantiert. Das ist die Voraussetzung dafür, dass jetzt das Fundament für ein freies, sicheres, und stabiles Syrien entstehen kann, das werde ich bei meinen Gesprächen unterstreichen.

Deutschland arbeitet an diesem Fundament mit: Durch die Abschaffung sämtlicher Wirtschaftssanktionen gegen Syrien, für die wir uns auf europäischer Ebene früh und maßgeblich eingesetzt haben. Durch humanitäre Hilfe, Unterstützung bei der Räumung von Minen und Kampfmitteln und den schnellen Aufbau einer Botschaft. Und natürlich durch Investitionen in die syrische Wirtschaft, die deutsche Unternehmen tätigen wollen.

Syrien liegt in direkter Nachbarschaft zur Europäischen Union. Was immer in Syrien passiert, es hat auch direkte und indirekte Auswirkungen auf uns in Deutschland. Ein stabiles Syrien liegt im deutschen Interesse. Auch deshalb wollen wir, dass Syrien so schnell wie möglich wirtschaftlich wieder auf die Beine kommt.

Während des blutigen Bürgerkriegs haben über eine Million Syrerinnen und Syrer Zuflucht inDeutschland gesucht. Viele haben bei uns nicht nur Schutz gefunden, sondern eine neue Heimat. Manche erwägen auch, nach Syrien zurückkehren und ihr Land neu aufzubauen. Auch diese besondere Beziehung zwischen unseren Ländern möchte ich gemeinsam mit unseren Partnern in Syrien vertiefen.