05/13/2025 | Press release | Distributed by Public on 05/13/2025 09:46
Rund 50 Veranstaltungen schlagen den Bogen von Geschichte bis Gegenwart und beleuchten sowohl die historischen Aspekte der Bauernaufstände von 1525 als auch die Inhalte und ihre Wirkmacht bis in die heutige Zeit.
Ein Blick in die Geschichte zeigt: Wenn Massenbewegungen aus dem Volk für grundlegende Veränderungen der Herrschaftsstrukturen und eine neue politische Verfassung kämpfen, handelt es sich um eine wirkliche Besonderheit. So war es auch, als Oberschwaben vor 500 Jahren Freiheitsgeschichte schrieb. Die "Zwölf Artikel" und die Bundesordnung der oberschwäbischen Bauern sind einzigartige Dokumente deutscher Verfassungsgeschichte. Mit ihnen wurden erstmals Grundwerte politischen Gemeinwesens formuliert, die bis heute immer wieder aufgegriffen, erkämpft und verteidigt wurden - darunter Freiheit, Gerechtigkeit, Selbst- und Mitbestimmung.
Die Fachwelt diskutiert bis heute, was der Bauernkrieg eigentlich war: Eine gescheiterte Revolution oder ein erfolgreicher Prozess der Emanzipation auf dem Weg zur Abschaffung feudaler Herrschaftsstrukturen? Sicher ist, dass Denkprozesse in Gang kamen, die unsere Wertvorstellungen bis heute prägen. Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit sind auch in der Gegenwart zentrale Punkte gesellschaftlicher und politischer Auseinandersetzung, die es wert sind, dass wir sie immer wieder neu ausloten.
Das abwechslungsreiche Veranstaltungsprogramm des Kulturschwerpunkts bietet mit mehr als 50 Veranstaltungen von rund 30 Akteuren aus dem gesamten Landkreis viele verschiedene Perspektiven auf das Thema. So gibt es eine historisch fundierte Seminarwoche an der Volkshochschule Inzigkofen mit Vorträgen zu Ursachen, Verlauf und Folgen des Bauernkriegs. In Meßkirch, Bad Saulgau und Pfullendorf sind Ausstellungen zu sehen, die die Kunstfreiheit, die Demokratie oder die Verbindung von Kunst und Geschichte beleuchten. Theaterstücke mit historischem Kontext wie "Wenn nicht heut, wann dann?" des Theaters Lindenhof zeigen ebenso neue Blickwinkel auf wie Aufführungen mit Bezug zur Gegenwart wie "Caligula" von Albert Camus. Hinzu kommen Lesungen für Kinder und Erwachsene, Konzerte, Streetperformance, Wanderungen, Museumsworkshops, Improtheater und Stadtführungen.
Das Kreiskulturforum schafft eine Vernetzung und Kooperationen der im Kreisgebiet kulturell aktiven Einrichtungen, Vereine, Künstler, Kulturschaffenden und Privatpersonen. Mit Vorträgen, Führungen, Exkursionen, Ausstellungen, Konzerten, Kleinkunst- und Theateraufführungen werden alljährlich zahlreiche Einzelveranstaltungen zu einem zuvor gemeinsam in der Mitgliederversammlung beschlossenen Rahmenthema angeboten.
Dieses Rahmenthema ist der Kulturschwerpunkt. Er greift ein für den Landkreis relevantes Thema auf und will eine Bühne bieten für eine große Vielfalt an Formaten und Blickwinkeln. Finanziert wird das Kreiskulturforum - und damit der Kulturschwerpunkt - über Mitgliedsbeiträge, Spenden und nicht zuletzt die Unterstützung der Hohenzollerischen Landesbank Kreissparkasse Sigmaringen, der Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch und der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke. Der Kulturschwerpunkt zum Thema Bauernkrieg wird außerdem unterstützt durch das Förderprogramm "1525 - 2025: Freiheit gestern - Freiheit heute" der Gesellschaft Oberschwaben.
Das Programm ist hier zu finden. Außerdem liegt es ab Mitte Mai im Landratsamt, in den Gemeinden und vielen öffentlichen Einrichtungen des Landkreises in gedruckter Form zur Mitnahme bereit.