1.Kreisverwaltung setzt auf Künstliche Intelligenz (05.12.2025)

Der Rhein-Kreis Neuss nutzt seit Anfang Dezember das Assistenzsystem KoKI im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Damit startet die Kreisverwaltung ein Pilotprojekt: Sie ist das erste Verbandsmitglied des ITK Zweckverbands, das die KI-basierte Unterstützung von Beschäftigten sukzessive in allen Fach- und Verwaltungseinheiten ermöglicht. KoKI steht für ein Kommunales KI-gestütztes Assistenzsystem, das speziell für die Bedürfnisse von kommunalen Verwaltungen entwickelt wurde und deren Beschäftigte bei täglichen Aufgaben unterstützen soll.

Landrätin Katharina Reinhold macht die Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung zu ihrem Kernthema und sagt: "Mit KoKI setzen wir ein klares Zeichen für digitale Modernisierung und bürgernahe Kreisverwaltung. Die Kolleginnen und Kollegen erhalten ein intelligentes Werkzeug, das ihnen Routinearbeiten abnimmt und zugleich die Qualität unserer Dienstleistungen steigert. Ich bin stolz, dass der Rhein-Kreis Neuss Vorreiter im ITK Zweckverband bei der Einführung von KI-Technologien ist." Die Einführung eines künstlichen Assistenzsystems markiert den Startschuss für weitere digitale Innovationsprojekte in der Kreisverwaltung.

Künstliche Intelligenz ist seit 2023 ein zentrales Strategiethema im IT-Dezernat der Kreisverwaltung, weil sie Verwaltungsprozesse effizienter, bürgernäher und zukunftsfähiger machen kann. IT-Dezernent Harald Vieten betont: "Viele Beschäftigte sehen große Chancen für effizientere Abläufe und besseren Service. Gleichzeitig äußern einige aber auch Bedenken, die wir natürlich ernst nehmen. Mit KI-Richt- und -Leitlinien für den verantwortungsvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz und vielfältigen Seminar- und Schulungsangeboten bauen wir seit einem Jahr Vertrauen und Kompetenz bei den Beschäftigten auf."

Mit Tobias Schellhorn wurde bereits im Juli 2024 ein KI-Beauftragter in der Verwaltung bestellt, der als zentraler Ansprechpartner für Fragen der Beschäftigten dient und Schulungen durchführt. Vieten weist auch darauf hin, dass Entscheidungen in Verwaltungsverfahren nicht durch die KI, sondern immer durch Menschen erfolgen. "KI ist ein Werkzeug, das nicht die menschliche Entscheidung ersetzen soll, sondern hilft, Verwaltungsabläufe zu optimieren und schnelle Bearbeitungszeiten zu ermöglichen", erläutert er. Von der Textoptimierung über die Unterstützung bei Berichten bis hin zur KI-gestützten Websuche können Beschäftigte der Kreisverwaltung aus unterschiedlichen Funktionen jene wählen, die sie jeweils für ihre Aufgaben benötigen. Außerdem bietet das Programm die Möglichkeit, eigene KI-Agenten anzulegen, die auf spezifische Tätigkeiten spezialisiert sind und diese automatisiert ausführen.

Für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz gelten hohe rechtliche Anforderungen an Datenschutz und Sicherheit. Daher wird eine speziell angepasste Lösung verwendet, die gemeinsam von der ITK-Rheinland und der Kommunalen Datenverarbeitungszentrale (KDVZ) Rhein-Erft-Rur entwickelt wurde. Die ITK stellt die notwendige Infrastruktur und das Lizenzpaket für KoKI zur Verfügung. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Kreisverwaltung und ITK Zweckverband konnten die Implementierungsschritte zügig und reibungslos umgesetzt werden. Wolfgang Vits, Geschäftsführer des ITK-Zweckverbandes, erläutert: "KoKI läuft unter Berücksichtigung des ITK-Sicherheitskonzepts ausschließlich auf Servern, die nach den Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung betrieben werden. Dem ITK Zweckverband gehören die Landeshauptstadt Düsseldorf, die Stadt Mönchengladbach, der Rhein-Kreis Neuss und die kreisangehörigen Kommunen an."