Bundesland Schleswig-Holstein

01/09/2025 | Press release | Distributed by Public on 01/09/2025 05:20

Minister Schrödter überreicht Förderbescheid in Höhe von rund 200.000 Euro an die CAU zu Kiel und thyssenkrupp Marine Systems – mit KI die Schweißqualität prüfen

KIEL. Das Potenzial, Künstliche Intelligenz in der Qualitätssicherung zum Beispiel von Schweißprozessen einzusetzen, ist groß. Bis heute wird die Zukunftstechnologie dafür allerdings nicht zufriedenstellend genutzt. Dies wollen die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) in einem gemeinsamen Projekt ändern. Die Entwicklung einer KI, die offiziell als Prüfmittel durch Schweißfachinstitutionen zugelassen ist, fördert die Landesregierung mit rund 200.000 Euro.

Digitalisierungsminister Dirk Schrödter überreichte heute (am 09. Januar) auf dem Werftgelände von TKMS in Kiel den Förderbescheid an die Projektpartner und informierte sich vor Ort über den Entwicklungsfortschritt.

"Mit KI werden Prozessabläufe schneller, besser und sicherer. Das Schweißen als Präzisionsarbeit ist dafür ein perfektes Beispiel. Das gemeinsame KI-Projekt von CAU und TKMS leistet einen wichtigen Beitrag, damit KI-Systeme auch als offizielles Prüfmittel zugelassen werden können", sagte Minister Schrödter. "Zugleich zeigt die Zusammenarbeit anschaulich den Erfolg unserer KI-Strategie am Digitalstandort Schleswig-Holstein. In einem engen Netzwerk kommen Wirtschaft und Wissenschaft zusammen, um Projekte zu entwickeln, die weit über die Landesgrenzen hinaus eine Relevanz haben. Wir unterstützen dabei KI-Projekte, bei denen wir als Land ohnehin Wettbewerbsvorteile haben. Dazu gehört neben den erneuerbaren Energien und unserem starken Medizincluster zweifellos auch der maritime Sektor."

Im Rahmen einer Schweißnahtprüfung sind verschiedene Prüfmethoden für unterschiedliche Ausführungen notwendig - von der Röntgen-, über die Ultraschall- bis hin zur Sichtprüfung. Bei der rein visuellen Prüfung werden bei TKMS seit Kurzem KI-gestützte Systeme pilotiert und in den Fachbereichen ausgerollt. Die bisherigen Ergebnisse lassen erwarten, dass die Prüfgenauigkeit auch für die Qualitätssicherung beim Schweißen genutzt werden kann. Hier setzt das Projekt an. Um eine KI zu erstellen, die offiziell als Prüfmittel durch Schweißfachinstitutionen zugelassen ist, werden auch Explainable-AI-Komponenten eingesetzt. Diese sogenannte Erklärbare KI soll nachvollziehbar machen, auf welche Weise die Systeme zu ihren Ergebnissen kommen.

Die Aufarbeitung großer Datenmengen ist die zentrale Herausforderung des Projektes. Durch seinen ausreichend großen Datenpool ermöglicht TKMS das Trainieren der KI. Die CAU wiederum bietet die methodische Kompetenz im Bereich der zuverlässigen Systeme, um dieses Forschungsthema zu bearbeiten.

Über den Projektrahmen hinaus ist die Anwendbarkeit der Methode für diverse Branchen relevant. Ein großer Bedarf besteht zum Beispiel bei Lohnfertigern aus dem Bereich der Schweißtechnik. Aber auch für das Handwerk existieren Anwendungsszenarien, wie die vollautomatisierte Prüfung von Schweißnähten.

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