eco - Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V.

01/22/2025 | Press release | Distributed by Public on 01/22/2025 10:59

eco Statement zur US amerikanischen KI Initiative 'Stargate'

Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, bis zu 500 Milliarden Dollar in die amerikanische KI-Infrastruktur zu investieren, setzt neue Maßstäbe in der Technologieförderung und unterstreicht eindrücklich den globalen Wettlauf um die Vorherrschaft im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI).

Für Europa und Deutschland ist dies ein Weckruf: Wer jetzt nicht handelt, riskiert, dauerhaft den Anschluss zu verlieren und zum Zuschauer im Spiel der technologischen Supermächte zu werden. Digitale Souveränität ist daher nicht nur ein technologisches Ziel, sondern eine strategische Notwendigkeit, um Europas unabhängige Handlungsfähigkeit zu sichern.

Ein zentraler Baustein für den Erfolg im KI-Bereich ist der rasche Ausbau digitaler Infrastrukturen, insbesondere von Rechenzentren, betont eco Vorstandsvorsitzender Oliver Süme: "Ohne leistungsfähige Rechenzentren und Internetknoten bleibt das enorme Potenzial von KI eine bloße Vision: Denn KI-Entwicklung und -Anwendung erfordern eine skalierbare, belastbare und flexible Rechenzentrums-Infrastruktur, um die immensen Datenmengen verarbeiten zu können."

IW Studie belegt Spillovereffekte von Rechenzentren

Die Studie "Spillover-Effekte von Rechenzentren: Rückgrat der KI-Revolution in Deutschland", die das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der unter dem Dach des eco - Verband der Internetwirtschaft e.V., gegründeten Allianz zur Stärkung Digitaler Infrastrukturen durchgeführt hat, zeigt, dass rund 5,9 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland an cloudbasierten Geschäftsmodellen hängen und die volkswirtschaftliche Wertschöpfung durch digitale Infrastrukturen sich auf etwa 250 Milliarden Euro beläuft.

Die Entwicklung und Umsetzung einer europaweiten Strategie für digitale Infrastrukturen sei daher nicht länger optional, sondern zwingend erforderlich, fordert der eco Verband. Laut der Allianz-Studie sehen 55 Prozent der Unternehmen, die Rechenzentren nutzen, positive Auswirkungen auf ihre Innovationsaktivitäten, und 72 Prozent berichten von zusätzlichen Umsätzen durch verbesserte Prozesse.

"Politik und Wirtschaft müssen daher jetzt gemeinsam handeln, um den Ausbau von Rechenzentren und Cloud-Lösungen mit höchster Priorität voranzutreiben. Öffentliche und private Mittel müssen gebündelt werden, um die notwendige Infrastruktur in Rekordzeit aufzubauen. Gleichzeitig müssen Genehmigungsverfahren radikal vereinfacht und steuerliche Anreize geschaffen werden, damit die Vision einer europäischen Datenautonomie Wirklichkeit wird", sagt Oliver Süme. Ein starker Fokus auf den Standort von Rechenzentren innerhalb Europas sei entscheidend, um die Souveränität über sensible Daten zu gewährleisten und die technologische Unabhängigkeit Europas zu stärken. "Nur durch entschlossenes Handeln können wir die enormen Chancen der KI voll ausschöpfen und im weltweiten Wettbewerb beispielsweise mit den USA oder China langfristig bestehen", so Süme weiter.