Results

Freie Hansestadt Bremen

11/10/2025 | Press release | Distributed by Public on 11/10/2025 02:04

'Im Zweifel für den Angeklagten'

Am Samstag (8. November 2025) fand unter dem Motto "In dubio pro reo - Im Zweifel für den Angeklagten" der diesjährige Schöffentag Bremens und Niedersachsens statt. Zahlreiche Gäste waren ins Haus der Bürgerschaft in Bremen gekommen um Vorträge zu hören und sich in Arbeitsgruppen auszutauschen. Volker Talarowski, Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht Bochum, erläuterte in seinem Eröffnungsvortrag das Grundprinzip bei der Urteilsfindung "in dubio pro reo" an anschaulichen Beispielen. Ausgerichtet wurde der Schöffentag vom Landesverband Niedersachsen / Bremen der Deutschen Vereinigung der Schöffinnen und Schöffen (DVS), der zudem sein 20jähriges Bestehen feierte.

Justizsenatorin Claudia Schilling, Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer, Vorsitzende des DVS Niedersachsen / Bremen Anita Schröder-Klein und Sebastian Neutze, Referatsleiter im Niedersächsischen Justizministerium (v.l.n.r.) beim Schöffentag 2025. Foto: Jusitzressort

In ihren Grußworten betonten Justizsenatorin Claudia Schilling, Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer, die Vorsitzende des DVS Niedersachsen / Bremen Anita Schröder-Klein und Sebastian Neutze, Referatsleiter im Niedersächsischen Justizministerium, die Wichtigkeit der Schöffinnen und Schöffen für den freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat.

Justizsenatorin Claudia Schilling: "Über das rege Interesse am diesjährigen Schöffentag freue ich mich sehr. Die Veranstaltung im Parlamentsgebäude Bremens stattfinden zu lassen, ist symbolträchtig, denn unser freiheitlich-demokratischer Rechtsstaat steht massiv unter Druck. Feinde der Demokratie können aber nicht nur von Politikerinnen und Politikern bekämpft werden. Für den Erhalt unserer Demokratie müssen Bürgerinnen und Bürger ebenso einstehen und das tun die ehrenamtlich tätigen Schöffinnen und Schöffen durch ihre wichtige Arbeit für den Rechtsstaat in besonderem Maße. Sie erfüllen eine wichtige Funktion und urteilen gemeinsam und gleichberechtigt mit den Berufsrichterinnen und Berufsrichtern 'Im Namen des Volkes'. Als ehrenamtliche Richterinnen und Richter sind Schöffinnen und Schöffen gefordert, ihre eigene Lebens- und Berufserfahrung mit einzubringen, um dafür zu sorgen, dass ein Lebenssachverhalt nicht nur aus dem juristischen Blickwinkel betrachtet wird. Ich bin dankbar, dass wir in Bremen und Bremerhaven nach wie vor ein reges Interesse an diesem Ehrenamt haben."

Anita Schröder-Klein, Vorsitzende des DVS Niedersachsen / Bremen: "Die Mitwirkung ehrenamtlicher Richterinnen und Richter erhöht die Unabhängigkeit der Gerichte. Sie trägt zur Lebensnähe, Plausibilität, Transparenz und Akzeptanz von Verfahren und der Entscheidung des Gerichts bei. Den Schöffinnen und Schöffen kommt so eine wichtige Rolle in Gerichtsverfahren bei, gleichzeitig wirken sie meist durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit aber auch in ihr soziales Umfeld hinein, da sie den Mehrwert eines demokratischen Rechtsstaats überzeugend vermitteln können. Die Deutsche Vereinigung der Schöffinnen und Schöffen unterstützt die Ehrenamtlichen mit Weiterbildung und Informationen und sie steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite - in Bremen und Niedersachsen seit nun 20 Jahren. Beim Schöffentag mit seinem vielfältigen Programm und unterschiedlichen Fragestellungen unser Jubiläum begehen zu können, freut uns ganz besonders."

Zum Hintergrund:
Schöffinnen und Schöffen werden alle fünf Jahre neu gewählt und im Gerichtsbezirk des jeweiligen Wohnortes bei Verhandlungen in Strafsachen eingesetzt. Sie sind durch ihre Tätigkeit als ehrenamtliche Richterinnen und Richter Teil der Rechtsprechung vor den Amts- und Landgerichten. Schöffinnen und Schöffen üben das Richteramt in vollem Umfang und mit gleichem Stimmrecht wie die Berufsrichterinnen und Berufsrichter aus und sind dabei nur an Recht und Gesetz gebunden.
Die Beteiligung von Schöffinnen und Schöffen als juristische Laien an der Rechtsprechung stellt eine wirksame Kontrolle der richterlichen Gewalt durch das Volk dar.

Achtung Redaktionen:
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen das Foto zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Foto: Justizressort
Foto-Download (jpg, 1.7 MB)

Ansprechpartnerin für die Medien: Stephanie Dehne, Pressesprecherin bei der Senatorin für Justiz und Verfassung, Tel.: (0421) 361-2344, E-Mail: [email protected]

Freie Hansestadt Bremen published this content on November 10, 2025, and is solely responsible for the information contained herein. Distributed via Public Technologies (PUBT), unedited and unaltered, on November 10, 2025 at 08:04 UTC. If you believe the information included in the content is inaccurate or outdated and requires editing or removal, please contact us at [email protected]