09/10/2025 | Press release | Distributed by Public on 09/10/2025 04:42
Die Stadtverwaltung Ludwigsburg setzt ihren Maßnahmenkatalog zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt weiter um. Nachdem die Stadt den 10. März als jährlichen Gedenktag ausgerufen hat für Mädchen und Frauen, die Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt waren sind und werden, setzt sie mit dem 2026 geplanten, bundesweit ersten Gleichstellungs- und Sicherheitsgipfel pro femina, GSG fem, eine weitere Maßnahme zur Vorbeugung auf. Der Wissenstransfer zwischen Fachleuten aus Medizin und Rechtswissenschaft während des Kongresses erfüllt die sogenannte Istanbul-Konvention, das für Deutschland seit 2018 rechtsbindende, europäische Frauengewaltschutzgesetz.
Der GSG fem soll vom 24. bis 26. November 2026 im Ludwigsburger Forum stattfinden. Ab sofort können Personen aus der Wissenschaft sowie all jene Fachleute, die auf dem Gebiet der geschlechtsspezifisch gegen Mädchen und Frauen gerichteten Gewalt arbeiten, ihre thematischen Beiträge auf der Website einreichen. Eingaben sind bis 31. Dezember 2025 möglich. (Link: https://www.ludwigsburg.de/gsgfem).
Dabei sind vor allem Themenvorschläge aus den Fachgebieten Allgemeinmedizin, Forensik (Spurenermittlung), Neurologie (Nervenheilkunde), Zahnmedizin, Geriatrie (Altersmedizin), Kinder- und Jugendmedizin, Gynäkologie (Frauenheilkunde), Orthopädie (Fachmedizin für den Stütz- und Bewegungsapparat), Gendermedizin (geschlechtsspezifische Medizin) sowie Psychologie und Psychiatrie gefragt. Dazu kommen Eingaben von Fachleuten aus der Rechtswissenschaft. Auch aus der Praxis von beratenden Institutionen und Einrichtungen werden Erfahrungsberichte aufgenommen wie Täterarbeit und Polizeiarbeit.
Die Stadt Ludwigsburg strebt an, eine langfristige wissenschaftliche Plattform für den fächerübergreifenden Austausch bereitzustellen und so die aktuellen Ergebnisse der Forschung zu nutzen. "Der Gipfel ist weit mehr als ein innovativer Impuls. Wir in Ludwigsburg wollen Gewalt gegen Mädchen und Frauen gezielt an der Wurzel bekämpfen. Dazu sind wir auf verlässliche Daten ebenso angewiesen wie auf die Rückmeldungen von eng miteinander vernetzten Fachleuten", sagt Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht.
Und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Dr. Kristina Wolff, ergänzt: "Mit dem GSG fem leiten wir einen Wechsel ein: Der Fokus liegt künftig nicht mehr nur auf der Hilfestellung nach einer Gewalterfahrung. Stattdessen bringen wir mit dem Kongress pro femina ein Instrument zur nachhaltigen Verhütung von geschlechtsspezifisch gegen Mädchen und Frauen gerichteter Gewalt auf den Weg."
Mit dem ersten Gleichstellungs- und Sicherheitsgipfels pro femina, GSG fem, weitet Ludwigsburg seine bundesweit signalgebende Rolle im Kampf gegen Gewalt gegen Mädchen und Frauen weiter aus.