01/17/2025 | Press release | Distributed by Public on 01/17/2025 03:52
Am Montag, 27. Januar 2025, lädt die Stadt Augsburg um 17.30 Uhr zur zentralen Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus in den großen Moritzsaal am Moritzplatz 5 ein. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, Blumen an Stolpersteinen und Erinnerungsbändern niederzulegen.
Gedenktag an die Opfer des Holocaust und Widerstand leistenden
Der 27. Januar ist seit 1996 ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag. Er erinnert an den 27. Januar 1945, an dem Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, des größten Vernichtungslagers des NS-Regimes, befreiten. Auschwitz gilt als Symbol für die Schoa, den millionenfachen Mord der Nationalsozialisten an den europäischen Jüdinnen und Juden, die Ermordung Hunderttausender Sinti und Roma sowie unzähliger weiterer Menschen, die die nationalsozialistische Ideologie zu Feinden erklärt und verfolgt hatte, wie Homosexuelle, politisch Andersdenkende und Menschen mit Behinderung.
Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust wurde der 27. Januar von den Vereinten Nationen im Jahr 2005 erklärt. Inzwischen wird der Gedenktag auch in vielen Staaten Europas begangen. Er schließt auch die Erinnerung an diejenigen mit ein, die Widerstand leisteten oder anderen Schutz und Hilfe gewährten.
OB Eva Weber: "Erinnerung ist mehr als Gedenken - wir müssen handeln"
Die Stadt Augsburg begeht dieses bedeutende Datum gemeinsam mit zahlreichen engagierten Initiativen, Vereinen und Partnern mit einer Reihe von Veranstaltungen bereits 26. Januar und am Gedenktag selbst.
"In Zeiten von zunehmendem Antisemitismus und wachsender populistischer Strömungen ist es von besonderer Bedeutung, das Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus lebendig zu halten. Doch diese Erinnerung muss mehr sein als ein Gedenken - wir müssen handeln und entschieden dafür einstehen, dass sich solche Verbrechen niemals wiederholen. Denn 'Nie wieder ist jetzt!", so Oberbürgermeisterin Eva Weber.
Sonderöffnung der Halle 116
Eine Sonderöffnung macht den Erinnerungs- und Lernort Halle 116 in der Karl-Nolan-Str. 2 bis 4 am 27. Januar von 10 bis 16 Uhr erfahrbar. Die Halle war ein Außenlager des KZ Dachau und diente der Unterbringung von Zwangsarbeitern für die Firma Messerschmitt. Seit 2024 befindet sich darin ein interaktives Museum.
Filmpremiere: "Zeichen setzen!"
Bereits einen Tag zuvor wird am Sonntag, 26. Januar um 11 Uhr im Thalia Kino, Am Obstmarkt 5 erstmals der Film "Zeichen setzen!" von Josef Pröll in Zusammenarbeit mit der Erinnerungs-Werkstatt Augsburg, Fritz Schwarzbäcker und Inge Kroll gezeigt. Der Film beschäftigt sich mit Erinnerungszeichen in Augsburg und ihrer Bedeutung für die Gegenwart.
Musikalische Lesung legt Augenmerk auf Schicksale junger Menschen
Ebenfalls am 26. Januar findet um 16 Uhr die musikalische Lesung "Ich wand're durch Theresienstadt" mit dem renommierten Bläserquintett Opus 45 und Schauspieler Roman Knižka im Kleinen Goldenen Saal in der Jesuitengasse 12 statt.
Roman Knižka liest aus Erinnerungen u.a. von Ruth Klüger, Zvi Cohen, Leo Strauss, Jana Renée Friesová, Helga Hošková-Weissová, Hannelore Brenner-Wonschick und Gerty Spies. Texte von inhaftierten Kindern und Jugendlichen kommen ebenso zu Gehör wie Lyrik der Schriftstellerin Ilse Weber. Opus 45 spielt Werke u.a. von den Komponisten Pavel Haas, Hans Krása, Viktor Ullmann und Gideon Klein, die ebenfalls in Theresienstadt inhaftiert und ermordet wurden.
Für viele Jüdinnen und Juden war das Lager Theresienstadt die letzte Station vor der Ermordung in Auschwitz. Konzert und Lesung erinnern an das unfassbare Leid, aber auch die künstlerische Selbstbehauptung der in Theresienstadt Inhaftierten. Ein besonderes Augenmerk des Programms liegt auf den Schicksalen junger Menschen.
Karten sind online über reservix.de für 18 / 10 Euro erhältlich.
Weitere Informationen unter augsburg.de/kultur/erinnerungskultur