01/24/2025 | Press release | Distributed by Public on 01/24/2025 07:09
Keine Geringeren als Marilyn Monroe, Marlon Brando oder Paul Newman sollen auf ihrer Couch gelegen sein. Doch auch die Psychoanalytikerin Erika Freeman selbst ist eine berühmte Persönlichkeit mit außergewöhnlicher Lebensgeschichte. Sie ist am 27. Jänner, dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, für eine Diskussionsveranstaltung zu Gast im Parlament.
Erika Freeman war bereits 2021 bei einer Buchpräsentation im Parlament zu Gast.
Die 1927 in Wien geborene Jüdin Erika Polesiuk - später Freeman - flüchtete im Alter von zwölf Jahren ganz alleine nach New York. Ihr Vater war zu diesem Zeitpunkt im Ghetto Theresienstadt interniert, ihre Mutter blieb in Wien und unterrichtete weiter Hebräisch. Sie starb kurz vor Kriegsende bei einem Bombenangriff auf den Philipphof.
Erika Freeman wohnte als junges Mädchen in den USA zunächst bei Verwandten und - nachdem diese sie verstoßen hatten - im Waisenhaus. Sie studierte später Politikwissenschaften und Psychologie. Durch Radio- und TV-Auftritte erlangte sie Bekanntheit und wurde zu einer weltberühmten Psychoanalytikerin mit Patient:innen aus Politik und Kultur.
Seit 2022 ist Erika Freeman wieder österreichische Staatsbürgerin und lebt in Wien. Dass sie heute im Hotel Imperial an der Wiener Ringstraße wohnt, bezeichnet sie als ihre persönliche "Rache an Hitler". Der ließ das Hotel 1938 "arisieren" und erklärte es zu seiner Wiener Residenz.
Vor 80 Jahren, am 27. Jänner 1945, befreiten Truppen der Roten Armee die letzten Überlebenden des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Anlässlich dieses Gedenktags findet im Parlament eine Diskussionsveranstaltung mit der Zeitzeugin Erika Freeman statt. Nach einer Lesung und einem Gespräch mit Danielle Spera beantwortet die 97-jährige Freeman Fragen von Schüler:innen. Die Veranstaltung wird live in der Mediathek des Parlaments übertragen und ist danach als Video-On-Demand verfügbar.
Das Parlament beteiligt sich auch heuer wieder an der weltweiten Kampagne #WeRemember, die der Jüdische Weltkongress und die UNESCO zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ins Leben gerufen haben. Der Schriftzug #WeRemember wird dafür am 27. Jänner nach Anbruch der Dunkelheit an die Fassade des Parlaments projiziert.