09/15/2025 | Press release | Distributed by Public on 09/15/2025 03:32
Am 12.09.2025 wurde der bislang namenlose Platz zwischen den Straßenführungen Sven-Hedin-Straße, Forststraße und Fürstenstraße feierlich in Elfriede-Hengstenberg-Platz benannt. Die Initiative dazu kam aus der Zivilgesellschaft und wurde von den Fraktionen der BVV aufgegriffen und am 14. Mai 2025 einstimmig beschlossen.
Die Veranstaltung war gut besucht und fand in einem würdigen Rahmen mit musikalischer Begleitung statt. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Gesellschaft sowie Weggefährtinnen und Weggefährten der Bewegungs- und Wahrnehmungspädagogin Elfriede Hengstenberg nahmen daran teil. Bezirksstadtrat Urban Aykal enthüllte gemeinsam mit Dirk Jordan, ehem. Volksbildungsstadtrat in Kreuzberg und Initiator der Platzbenennung sowie weiteren Gästen das neue Straßenschild.
Bezirksstadtrat für Ordnung, Umwelt- und Naturschutz, Straßen und Grünflächen, Urban Aykal:
"Mit der Benennung des Elfriede-Hengstenberg-Platzes würdigen wir das Leben und Wirken einer Frau, die Mut, Menschlichkeit und pädagogische Innovationskraft in einzigartiger Weise vereinte. Elfriede Hengstenberg steht zugleich stellvertretend für viele Frauen, deren bedeutende Leistungen lange Zeit im Verborgenen geblieben sind. Es ist unser Auftrag und unsere Verantwortung, diesen Frauen einen festen Platz in unserer Erinnerungskultur zu geben und ihr Wirken sichtbar zu machen. Mein besonderer Dank gilt Herrn Dirk Jordan für die Initiative, der BVV für den einstimmigen Beschluss sowie dem Bezirksamt, allen voran Frau Kruppa aus dem Straßen- und Grünflächenamt, für die schnelle und engagierte Umsetzung."
Zum Hintergrund:
Elfriede Hengstenberg lebte und arbeitete in Zehlendorf als Pädagogin und wurde für ihren innovativen Bewegungsansatz bekannt. Mit viel Empathie entwickelte sie kreative Methoden, die den natürlichen Bewegungsdrang von Kindern aufgriffen, um ihre Körperwahrnehmung und geistige Entwicklung zu fördern. Trotz der Einschränkungen unter dem Nationalsozialismus hielt sie an ihren Prinzipien fest, verweigerte es, ihre Arbeit der Ideologie anzupassen, und half Verfolgten beim Untertauchen sowie jüdischen Familien bei der Flucht aus Deutschland. Ihre Arbeitsweise, bei der sie einfache Materialien wie Stäbe und Bretter einsetzte, prägt die Bewegungs- und Wahrnehmungspädagogik bis heute.