DJU - Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union

10/02/2025 | Press release | Distributed by Public on 10/02/2025 05:18

Vier Tage Streik bei der ZGS – ab Freitag Solidaritätsstreik in den Redaktionen

Pressemitteilung vom 02.10.2025

Erneut Verhandlungen um einen Firmentarifvertrag nach Übernahme durch neue Eigentümer

Seit heute früh streiken die Beschäftigten der ZGS GmbH und ab Morgen werden die Beschäftigten der Redaktion Stuttgarter Zeitung Stuttgarter Nachrichten und der Kreiszeitung Böblinger Bote, der Eßlinger Zeitung und der Cannstatter Zeitung zu Solidaritätsstreiks aufgerufen. Streik-Ende für alle soll am Montag um 23.30 Uhr sein. Der Arbeitgeber hat inzwischen arbeitsrechtliche Konsequenzen für alle, die am Solidaritätsstreik teilnehmen wollen, angedroht.

Grund für die Warnstreiks sind die derzeit laufenden Firmentarifverhandlungen bei der ZGS GmbH. Nachdem die Gewerkschaften ver.di und DJV mit der Geschäftsführung der ZGS GmbH im Juli 2025 nach fast sechs Monaten Verhandlungen mit rund 20 Streiktagen zu einer Tarifeinigung gekommen waren, hat nach der Übernahme der Medienholding Süd durch die SWP/NPG Ulm die neue Geschäftsführung der ZGS GmbH diese Tarifeinigung abgelehnt. In erneuten Tarifverhandlungen, zuletzt am 30. September 2025, hat die Geschäftsführung ein Vergütungsmodell vorgelegt, dass aus Sicht der Gewerkschaften keine verlässlichen und dauerhaften Gehaltssteigerungen beinhaltet. Zudem ist die Geschäftsführung nicht bereit, von der 40-Stunden-Woche abzuweichen.

Maike Schollenberger, ver.di Landesbezirksleiterin: "Anstatt nach der Übernahme der Medienholding Süd die berechtigten Sorgen und Ängste der Beschäftigten mit vertrauensbildenden Maßnahmen zu entkräften, hat der neue Arbeitgeber den Frontalangriff auf die neu übernommene Belegschaft gestartet. Die Kolleginnen und Kollegen können die Sonntagsreden ihrer Arbeitgeber und Verleger, wie wichtig ihre Arbeit für die Demokratie sei, nicht mehr hören, wenn ihnen von den gleichen Akteuren genau diese Arbeit immer schwerer gemacht wird."

Uwe Kreft, ver.di Stuttgart: "Einen bereits fertig geeinten Tarifvertrag platzen zu lassen ist schon sehr irritierend, zum Solidaritätsstreik aufgerufenen Beschäftigten mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen zu drohen ein echter Affront. Wir lassen uns nicht einschüchtern und vor allem nicht spalten."

Anlass für den vorangegangenen Tarifkonflikt war die Tarifflucht des Arbeitgebers. Dazu hatte die Südwestdeutsche Medienholding SWMH eigens die nicht tarifgebundene ZGS gegründet und die Beschäftigten der Leonberger Kreiszeitung, der Kornwestheimer Zeitung, der Marbacher Zeitung und der Pressehaus Infotechnik sowie einen Teil der StZN-Belegschaft in die tariflose ZGS überführt. Neueinstellungen werden nur noch in dieser tarifflüchtigen Firma vorgenommen. Die Einkommensunterschiede zwischen tarifgebundenen und tariflosen Beschäftigten betragen selbst nach Berechnungen des Arbeitgebers bis zu 6.000 Euro im Jahr.

Pressekontakt

Andreas Henke Pressestelle ver.di-Landesbezirk Baden-Württemberg Theodor-Heuss-Straße 2 / Haus 1, 70174 Stuttgart 701734 Stuttgart Email: [email protected]

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