09/21/2025 | Press release | Distributed by Public on 09/21/2025 01:08
Von Jänner bis August 2025 wurden in Österreich insgesamt 11.622 Asylanträge gestellt. Im Vergleichszeitraum 2024 waren es 17.171 Anträge - ein Rückgang von 32 Prozent. Davon waren lediglich 4.545 Asylanträge (39 Prozent) originär, also neu. Im August wurden 1.403 Asylanträge eingebracht.
Im August stammten die meisten Anträge aus Afghanistan (405), wovon nur 195 (51 Prozent) originär waren. Der Rest entfiel auf Folgeanträge oder auf in Österreich geborene Kinder. Auf Grund eines EuGH-Urteils stellen weibliche Schutzberechtigte in Österreich Anträge auf Asyl, wenn nur subsidiärer Schutz gewährt wurde.
Abschiebungen Jänner bis August 2025: Vorläufige Zahlen
Von den 9.080 Abschiebungen des BFA erfolgten 4.717 Ausreisen (52 Prozent) eigenständig, 4.363 (48 Prozent) zwangsweise. Bei den Abschiebungen sind 50 Prozent der Personen strafrechtlich verurteilt. So wurden beispielsweise bis Ende August insgesamt 619 Dublin-Überstellungen durchgeführt, davon 75 Afghanen, 69 Syrer und 67 Algerier.
"Die bereits umgesetzten Abschiebungen von verurteilten Straftätern nach Syrien und in Zukunft auch nach Afghanistan sind Teil einer harten und gerechten Asylpolitik. Der eingeschlagene Kurs wird weiter konsequent abgearbeitet", betonte Innenminister Gerhard Karner.
Die Entscheidungsstatistik
Bis Ende August wurden 20.790 Verfahren negativ beschieden oder eingestellt. 1.269 Personen verzichteten freiwillig auf Schutz und verließen Österreich während des Verfahrens. In 6.984 Fällen wurde Asyl oder subsidiärer Schutz gewährt.
Keine Chance auf Asyl hatten im August Antragstellerinnen und Antragsteller aus Marokko (1,7 Prozent), Georgien (2,1 Prozent) und Indien (1,6 Prozent). Hier setzt das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl weiter auf Schnell- und Eilverfahren. Bis Ende August wurden 446 negative Entscheidungen innerhalb von 28 Tagen bzw. 72 Stunden in der ersten Instanz getroffen.
Blick ins europäische Ausland
In Europa (inkl. Schweiz und Norwegen) wurden bis Ende August 2025 528.444 Asylanträge gestellt - ein Rückgang von 20 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2024 (660.412).
Deutlich gestiegen sind die Anträge in Lettland (+18 Prozent), Luxemburg (+8 Prozent) und Kroatien (+7 Prozent). Gesunken sind die Anträge in vielen anderen Staaten, hervorzuheben sind Zypern (-65 Prozent), Bulgarien (-71 Prozent), Rumänien (-52 Prozent), Deutschland (-38 Prozent), Niederlande (-33 Prozent) und Italien (-20 Prozent).
In Österreich zeigen sich die Anträge im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls reduziert (-32 Prozent). Hochgerechnet auf die Bevölkerung liegt Österreich in der europaweiten Statistik auf dem elften Platz. Bei den absoluten Zahlen liegt Österreich hinter Belgien, der Schweiz und der Niederlande und vor Polen und Irland EU-weit an neunter Stelle.
Rückbau von Grenzinfrastruktur: Abbau in Nickelsdorf abgeschlossen - in Spielfeld Mitte Oktober
In den vergangenen Jahren wurden umfangreiche Maßnahmen im Kampf gegen die illegale Migration und die Schleppermafia gesetzt. Dadurch ist es kontinuierlich gelungen, die illegale Migration zu reduzieren. Die Schleppermafia meidet nunmehr Österreich und seine Grenzen.
An der Grenzkontrollstelle Spielfeld zeigt die Lage in den vergangenen beiden Jahren kaum illegale Migration, weshalb vier nicht mehr benötigte Zelte abgebaut werden. Dies wird bis Mitte Oktober der Fall sein.
Die Schlepperrouten konnten auch im Osten Österreichs verdrängt werden, vor allem an die sogenannte Balkan-Küstenroute. Maßnahmen wie die Operation Fox auf ungarischem Staatsgebiet zeigen Wirkung. Der Abbau der vier Großraumzelte in Nickelsdorf ist bereits abgeschlossen.
Geringe Zahlen in der Grundversorgung: Einsparungen im Asylbereich möglich
Aktuell befinden sich 55.923 Menschen in Grundversorgung, davon 1.268 Menschen in Bundesbetreuung. Zu Jahresbeginn 2023 waren noch knapp 93.000 Menschen in der Grundversorgung. Durch den Rückgang sind auch Einsparungen möglich. Alleine die Zahl der Bundesquartiere konnte in den vergangenen beiden Jahren von mehr als 30 auf aktuell acht gesenkt werden.
Artikel Nr: 28500 vom Sonntag, 21. September 2025, 08:54 Uhr
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