01/09/2025 | Press release | Distributed by Public on 01/09/2025 06:10
Bei einer muslimischen Bestattung gibt es Unterschiede im Vergleich z.B. zu einer christlichen. Um den speziellen Anforderungen Rechnung zu tragen, bekommt das muslimische Grabfeld auf dem Hauptfriedhof nun eine wichtige Erweiterung.
Auf dem Hauptfriedhof gibt es seit 1996 ein muslimisches Grabfeld. Hier finden im Jahr rund 70 Bestattungen nach islamischem Ritus statt, 2024 waren es 82. Ab dem kommenden Frühjahr steht Angehörigen und Besucher*innen auch ein neuer Gebetsplatz zur Verfügung. Ein kunstvoll gefertigter, gen Mekka gerichteter Gebetstisch sowie eine Waschstelle - beides aus poliertem Granit - bilden dessen Mittelpunkt. Im Dezember hat eine Dortmunder Firma den 1000 Kilo schweren Tisch angeliefert. Die begleitenden Arbeiten können aufgrund der Witterung erst im Frühling beendet werden.
"Der Gebetsplatz mit überdachtem Tisch und einer Waschstelle ermöglicht den Gästen der Beisetzung, sich vor dem Totengebet mit fließendem Wasser zu waschen. Bei der Planung haben wir uns von der muslimischen Gemeinde Rat eingeholt", sagt Gernot Willeke, Geschäftsleiter der Friedhöfe Dortmund. "Das muslimische Grabfeld ist seit seiner Gründung immer weiter gewachsen. Mehr als 740 Grabstellen hat es mittlerweile. Wir hoffen, der neue Gebetsplatz wird von den Menschen gut angenommen."
Nach Ostern geht die Waschstelle in Betrieb
Die Idee der neuen Anlage geht auf eine Anfrage der muslimischen Gemeinde zurück. Die Mitglieder des städtischen Bauausschusses haben die Friedhöfe Dortmund Ende 2021 mit der Umsetzung beauftragt. Das Projekt umfasst neben dem Aufbau des Tisches z.B. auch das Verlegen neuer Wasserleitungen, die Sanierung der Wegedecke im direkten Umfeld, Pflasterarbeiten, Überdachung sowie Dachbegrünung.
Um das Leitungsnetz vor Frostschäden zu schützen, fließt an den Zapfstellen der Friedhöfe im Winter kein Wasser. Erst nach Ostern wird das Wasser wieder angestellt. Dann geht auch die neue Waschstelle in Betrieb. Im kommenden Frühjahr soll die neue Anlage außerdem Vertreter*innen von muslimischer Gemeinde, Integrationsrat und Politik offiziell präsentiert werden.