Kritischer Siedlungsrundgang: Geschichte und Gegenwart der Henri-Dunant-Siedlung

Rund die Hälfte aller Haushalte in Frankfurt hat Anspruch auf eine sogenannte Sozialwohnung. Doch eine zu bekommen, ist gar nicht so leicht: Seit den 1990er Jahren sinkt das Angebot an gemeinnützigem Wohnraum stetig. Kommunen, Länder und auch Unternehmen haben einen Großteil ihres eigenen Wohnungsbestands verkauft und viele dieser Siedlungen sind heute in privater Hand großer Wohnungsunternehmen.

Die Sossenheimer Henri-Dunant-Siedlung stand einst beispielhaft für den gemeinnützigen Wohnungsbau der Nachkriegsmoderne. Noch in den 1980er Jahren wehrten sich die Bewohnerinnen und Bewohner erfolgreich gegen eine Privatisierung - im Jahr 2000 verloren sie den Kampf. Heute sind die Wohnungen nicht mehr gemeinnützig und die Mieten steigen seitdem. Aktuell sorgt eine umfassende energetische Modernisierung für neue Herausforderungen.

Beim Rundgang durch die Siedlung am Dienstag, 16. September, gehen Stadtführerin Petra Schwerdtner und Holger Tümmler vom Mieterbund Hoechster Wohnen dieser Geschichte auf die Spur. Im Dialog mit den Stadtlaborantinnen und -laboranten sowie Kuratorinnen und Kuratoren der Ausstellung "Alle Tage Wohnungsfrage. Vom Privatisieren, Sanieren und Protestieren" im Historischen Museums Frankfurt blicken sie kritisch auf die Vergangenheit und in die Gegenwart der Henri-Dunant-Siedlung. Der Rundgang beginnt um 18 Uhr, die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich. Treffpunkt ist an der Bushaltestelle Dunantring in Sossenheim.

Mehr Informationen zur Stadtlabor-Ausstellung "Alle Tage Wohnungsfrage. Vom Privatisieren, Sanieren und Protestieren" gibt es unter der Seite des StadtlaborsExternal Link.