Austrian Federal Chancellery

10/26/2025 | Press release | Distributed by Public on 10/26/2025 07:05

Bundeskanzler Stocker: Gemeinsam mit Mut und Zuversicht für Österreich arbeiten

26. Oktober 2025 Bundeskanzler Stocker: Gemeinsam mit Mut und Zuversicht für Österreich arbeiten

Rede zum Nationalfeiertag - Festakt auf dem Heldenplatz - Tag der offenen Tür im Bundeskanzleramt

"Der 26. Oktober ist ein besonderer Tag für unser Land - ein Tag des Innehaltens und der Dankbarkeit, aber auch ein Tag des Nachdenkens und der Reflexion. Denn wer zurückblickt auf die Geschichte unseres Landes erkennt: Österreich hat in Zeiten der Unsicherheit und des Zweifels immer schon den Weg des Mutes gewählt. Aus Trümmern wurde Aufbruch. Aus Krisen wurde Kraft. Aus Verantwortung wurde Zukunft", sagte Bundeskanzler Christian Stocker in seiner Ansprache zum Nationalfeiertag im Rahmen der traditionellen Angelobung der Rekrutinnen und Rekruten des Österreichischen Bundesheeres am Wiener Heldenplatz. Zuvor war die Regierung im Bundeskanzleramt zu einem Ministerrat zusammengetreten. Im Anschluss daran legten der Bundeskanzler und die Regierungsmitglieder Kränze am Äußeren Burgtor nieder.

2025 als Jahr der Erinnerung an historische Wegmarken

Der Festakt am Heldenplatz mit der Angelobung der Rekrutinnen und Rekruten stand in diesem Jahr ganz im Zeichen des Jubiläums "70 Jahre Österreichisches Bundesheer". Wie jedes Jahr fand er in Anwesenheit des Bundespräsidenten und der Bundesregierung statt. Bundeskanzler Stocker verwies in seiner Rede auf weitere historische Meilensteine, denn 2025 sei "ein besonderes Jahr, ein Jahr der Erinnerung": Es seien 80 Jahre vergangen, "seit das dunkelste Kapitel Europas endete", vor 70 Jahren habe der Staatsvertrag "Österreich seine Freiheit und Unabhängigkeit zurückgegeben". 30 Jahren liege der Beitritt zur Europäischen Union zurück, "einer Gemeinschaft im Zeichen von Gemeinsamkeit, Stabilität und Wohlstand".

Herausforderungen der Zukunft gemeinsam bewältigen

Diese "Wegmarken der Geschichte" hätten Österreich zum dem gemacht, was es heute ist: "ein freies, lebenswertes, sicheres und erfolgreiches Land in der Mitte Europas", so Stocker. "Dabei hat uns als Österreicherinnen und Österreicher immer eines besonders ausgezeichnet: Dass wir in der Lage sind, Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen - nicht gegeneinander, sondern miteinander. So ist es uns auch gelungen, unser Land nach den dramatischen Ereignissen des Zweiten Weltkriegs wiederaufzubauen - unsere Häuser, unsere Gesellschaft, unser Miteinander und nicht zuletzt unseren Wohlstand. Solche Kraftanstrengungen werden auch in Zukunft notwendig sein", so der Kanzler. Er sei überzeugt, dass dies gelingen werden, "wenn wir uns auf das Gemeinsame besinnen".

Der Bundeskanzler ging in seiner Ansprache auch auf die aktuellen Herausforderungen ein: "Seit dem Zweiten Weltkrieg haben wir keine Zeit erlebt, in der die Zahl der gewalttätigen Konflikte größer war als heute. Autokratische Systeme erstarken, regionale Konflikte eskalieren, wirtschaftliche Spannungen bedrohen unseren Wohlstand." Die westliche Demokratie als solche stehe "massiv unter Druck", so Stocker mit Verweis auf Cyberattacken, Spionage, Desinformation und Versuche der Destabilisierung. "Als überzeugte Demokraten, als Österreicherinnen und Österreicher, dürfen wir uns davon aber nicht entmutigen lassen. Wir müssen das, was unser Land stark gemacht hat, bewahren und mit Mut und Entschlossenheit dort hinsehen, wo wir Veränderung brauchen."

Bekenntnis zu einem Europa des Friedens, aber auch zur Wehrhaftigkeit

Österreich sei immer dann stark gewesen, "wenn wir uns nicht von Angst, sondern von Zuversicht haben leiten lassen. Weil Freiheit nicht selbstverständlich ist und Neutralität nicht Gleichgültigkeit bedeutet", so der Bundeskanzler weiter. Es gelte, sich gegen jene zu wehren, "die es mit unserer Demokratie, mit unserer Neutralität und mit unserer Art zu leben, nicht gut meinen. Wir müssen wehrfähig sein und wehrwillig, wenn es darauf ankommt - militärisch, politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich". Neutralität bedeute für Österreich, militärisch unabhängig, aber "moralisch klar positioniert" zu sein. "Wir bekennen uns zu einem Europa des Friedens, aber auch zur Wehrhaftigkeit, die diesen Frieden schützt."

Die militärische Verteidigung sei die zentrale Aufgabe unseres Bundesheeres. "Dafür und darüber hinaus, sind unseren Soldatinnen und Soldaten, Tag für Tag im Einsatz und bereit, unser Land im Ernstfall auch zu verteidigen. Darum gilt mein besonderer Dank heute ihnen. Ihr Dienst bedeutet weit mehr als Uniform und Pflicht. Er steht für Loyalität, Zusammenhalt und die Bereitschaft, für unser Land einzustehen. Denn Sicherheit ist keine Selbstverständlichkeit, sondern tägliche Arbeit - getragen von Menschen, die sich in den Dienst an der Allgemeinheit stellen", sagte Stocker.

Politische Verantwortung übernehmen, in Sicherheit investieren und Wirtschaft stärken

Wehrhaftigkeit bedeute heute jedoch mehr als militärische Stärke: "Die politische Wehrfähigkeit betrifft alle, die mit ihren Ämtern Verantwortung für unser Land übernommen haben. Wer politische Verantwortung übertragen bekommt, muss sich dieser Verantwortung für Österreich auch bewusst sein. Darum engagieren wir uns auch in Europa, um Frieden zu sichern oder wieder zu erlangen." Zudem werde auch in die Sicherheit Österreichs investiert - in ein modernes Bundesheer, in effektiven Katastrophenschutz, in Resilienz gegenüber neuen Bedrohungen wie Cyberangriffen oder Desinformation.

Sicherheit bedeute aber auch wirtschaftliche Stärke: "Kriege werden heute nicht mehr nur mit Waffen geführt, sondern auch mit Energie, mit Handel und mit wirtschaftlicher Abhängigkeit." Wehrhaft sei ein Land daher nicht nur durch seine Armee, sondern durch stabile Lieferketten, verlässliche Energieversorgung und eine starke heimische Produktion. "Wer seine Wirtschaft stärkt, schützt seine Freiheit, weil Unabhängigkeit nicht allein an Grenzen entschieden wird, sondern an Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und wirtschaftlicher Resilienz."

Gemeinsam für demokratische Werte kämpfen

Sicherheit bedeute auch, die eigenen Werte zu verteidigen. "Die Verteidigung unserer Werte geht uns alle an, jeden Einzelnen in unserer Gesellschaft. Sie bedeutet, dass wir als Gesellschaft fest zusammenstehen - ganz besonders in schwierigen Zeiten", sagte Bundeskanzler Stocker. Demokratie sei kein Selbstläufer, sondern eine gemeinsame Errungenschaft, die es zu verteidigen gelte. "Wir haben so viel, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Kämpfen wir für die Demokratie, für die immerwährende Neutralität, für die Art, wie wir zusammenleben, für unsere Rechtsordnung, die Presse- und Meinungsfreiheit und alles, was diese Gesellschaft bis hin zum Ehrenamt ausmacht." Dabei müsse der Zusammenhalt über die Zwietracht gestellt und mit Zuversicht statt mit Zweifel in die Zukunft geblickt werden.

"Ich bin überzeugt, dass wir auch in Zukunft erfolgreich sein werden und uns der Aufschwung für Österreich gelingen wird. Österreich ist ein Land der Fleißigen. Ein Land voller Menschen, die anpacken und zusammenhelfen", sagte der Bundeskanzler und appellierte am Schluss seiner Rede: "Glauben wir an unser Land, glauben wir an die Menschen, die es stark machen und arbeiten wir gemeinsam - mit Mut und Zuversicht - für Österreich."

Tag der offenen Tür im Bundeskanzleramt

Nach den offiziellen Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag auf dem Heldenplatz findet von 12 bis 17 Uhr der traditionelle Tag der offenen Tür im Bundeskanzleramt statt. In dieser Zeit können die Besucherinnen und Besucher die Repräsentationsräumlichkeiten des Hauses am Ballhausplatz 2 besichtigen. Bundeskanzler Christian Stocker ist ebenso für Gespräche anwesend wie Ministerin Claudia Plakolm und Staatssekretär Alexander Pröll. Geboten werden den Gästen außerdem Ausstellungen zur Administrativen Bibliothek, über "30 Jahre Österreich in der EU" sowie ein Informationsstand zur ID Austria.

Bilder zum Nationalfeiertag sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.

Rede von Bundeskanzler Christian Stocker zum Nationalfeiertag im Wortlaut

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