09/17/2025 | Press release | Distributed by Public on 09/17/2025 09:34
Staatsminister für Kultur und Medien Wolfram Weimer nimmt heute Abend gemeinsam mit Bundeskanzler Friedrich Merz am Rosch-Haschana-Empfang zum 75-jährigen Bestehen des Zentralrats der Juden in Deutschland teil. Die Veranstaltung findet im Jüdischen Museum Berlin statt.
Im Vorfeld erklärte Staatsminister Weimer: "Vor 75 Jahren schien es unvorstellbar, dass Deutschland - das Land der Täter - jemals wieder ein Zuhause für Jüdinnen und Juden sein könnte. Dass jüdisches Leben heute wieder sichtbar, lebendig und selbstverständlich Teil unserer Gesellschaft ist, bleibt ein großes Glück! Das verdanken wir dem unglaublichen Mut und Vertrauen jüdischer Menschen, die geblieben sind oder nach Deutschland zurückkehrten - im Glauben an Sicherheit, Würde und Frieden."
Staatsminister Weimer würdigte insbesondere die Rolle des Zentralrats der Juden bei dieser Entwicklung: "Seit einem Dreivierteljahrhundert ist der Zentralrat Stimme, Schutzschild und Brückenbauer jüdischen Lebens in Deutschland. Er hält die Erinnerung an die Shoa wach, bekämpft Antisemitismus mit gebotener Entschlossenheit und schafft Räume für Dialog und Begegnung. Ohne diese Arbeit wäre jüdisches Leben in Deutschland nicht das, was es heute ist."
Mit Blick auf die wachsende Zahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland äußerte sich Weimer besorgt: "Wenn mir Jüdinnen und Juden berichten, dass sie sich in unserem Land nicht mehr sicher fühlen, dann zeigt das: Wir sind wieder an dem Punkt, an dem jüdisches Leben hier wieder bedroht ist. Das ist beschämend und es verpflichtet uns. Ich verstehe es als unseren Auftrag, das Vertrauen, das sie uns und unserem Staat geschenkt haben, zurückzugewinnen, indem wir Antisemitismus bekämpfen und uns entschieden hinter unsere jüdischen Bürger stellen."
Um jüdisches Leben in Deutschland zu stärken, hat die Bundesregierung den Etat für das Jüdische Museum Berlin auf rund 25 Millionen Euro erhöht. Zudem fördert der Bund seit 2023 das Jüdische Filmfestival Berlin Brandenburg, das einen vielfältigen Einblick in jüdische Kultur und Perspektiven aus aller Welt bietet.
Darüber hinaus fördert der Bund die Sanierung denkmalgeschützter Synagogen, etwa die Synagoge in der Reichenbachstraße in München. An der Wiedereröffnung der Synagoge am 15. September 2025 nahm unter anderem Bundeskanzler Friedrich Merz teil. An den Planungs- und Sanierungskosten von rund 14 Millionen Euro haben sich Bund, Land und die Stadt München zu jeweils einem Drittel beteiligt.