Stadt Landau in der Pfalz

12/12/2025 | Press release | Distributed by Public on 12/12/2025 10:21

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12.12.2025

Auszeichnung für Mut und Zeichenkunst: Landauer Thomas-Nast-Preis 2025 geht an Ann Telnaes

Beigeordnete Lena Dürphold (l.) und die Vorsitzende des Thomas-Nast-Vereins Gudrun Stübinger-Kohls (M.) gratulieren Ann Telnaes zur Auszeichnung mit dem Thomas-Nast-Preis. © Stadt Landau

Die US-amerikanische Karikaturistin Ann Telnaes ist kürzlich im Alten Kaufhaus in Landau mit dem Thomas-Nast-Preis 2025 ausgezeichnet worden. Die in Seattle lebende Pulitzer-Preisträgerin zählt zu den bedeutendsten politischen Cartoonistinnen der USA. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird vom in Landau ansässigen Thomas-Nast-Verein um die Vorsitzende Gudrun Stübinger-Kohls verliehen. Er würdigt seit 1978 Künstlerinnen und Künstler, die in der Tradition des aus Landau stammenden Thomas Nast politische und gesellschaftliche Entwicklungen pointiert kommentieren.

In ihrer Begrüßung würdigte Landaus Beigeordnete Lena Dürphold die Preisträgerin als eine Stimme, die "mit außergewöhnlicher Klarheit und Mut" für demokratische Werte eintrete. Telnaes' Entscheidung, Anfang des Jahres die Zusammenarbeit mit der Washington Post zu beenden, nachdem ihre Karikatur über das Verhältnis zwischen Jeff Bezos und Donald Trump nicht veröffentlicht worden war, sei "ein starkes Zeichen für künstlerische Integrität und Pressefreiheit". Lena Dürphold betonte, Karikaturen seien "zugespitzte, wirksame Formen öffentlicher Debatte" und dankte Telnaes dafür, "dass sie zeichnet, wo andere schweigen".

Hans-Joachim Schatz, Mitglied im Vorstand des Thomas-Nast-Vereins, hob in seiner Laudatio die künstlerische Haltung der Preisträgerin hervor, und zog Parallelen zu Thomas Nast, der im 19. Jahrhundert Korruption und Machtmissbrauch sichtbar machte. Auch Ann Telnaes' Arbeiten zu sozialer Ungerechtigkeit, politischer Korruption und demokratischen Gefährdungen zeigten, "wie ein Zeichenstift zu einem Werkzeug der Wahrheit werden kann". Dieser stehe "für Mut, für Standhaftigkeit und für eine Wahrheit, die oft bitter ist". Ihre international diskutierte Karikatur, die Ende 2024 für Aufsehen sorgte, sei ein Beispiel dafür, "wie kritisch und schonungslos die Künstlerin Machtverhältnisse offenlegt".

Ann Telnaes bedankte sich für die Auszeichnung und zeigte sich bewegt von der Verbundenheit mit der Tradition Thomas Nasts. In ihren Worten klang aber auch die Sorge über die politische Entwicklung in ihrer Heimat an. Sie habe in den zurückliegenden Jahren erlebt, wie in den USA demokratische Spielräume enger würden und wie ein zunehmend aggressives politisches Klima die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten, Comedians und Karikaturistinnen und Karikaturisten erschwere, so die Preisträgerin, die "die freie Presse in den USA in Gefahr" sieht. Während Donald Trumps erster Amtszeit habe der Präsident den Medien zwar gedroht, dabei aber wenig bewirkt. Jetzt, in seiner zweiten Amtszeit, brauche es diese Drohungen kaum noch, da viele Verlagshäuser lieber ihre finanziellen Interessen schützten, als konsequent die Unabhängigkeit und Freiheit der Presse zu verteidigen, so Telnaes.

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